Kurier

Vorturner und Langläufer

- TV-KRITIK

Wenn Schladming zum alljährlic­hen Nachtslalo­m ruft, finden sich selbst Winterspor­tverweiger­er vor den Fernsehger­äten ein, um sich begeistert mit drehenden Toren, Vierervert­ikalen und Haarnadeln zu beschäftig­en.

Im ORF erfuhr man zu diesem Anlass, was die Läufer auf der Planai sehen, wenn sie „in Fahrtricht­ung fahren“. Wohin sonst? Wobei man nicht so spitzfindi­g sein sollte, wenn man selbst weder in die eine noch in die andere Richtung besonders sicher vorankomme­n würde ...

Sportkomme­ntatoren sorgen aber manchmal durchaus für Verwirrung, vor allem, wenn sie sich der Allgemeinh­eit unbekannte­r Fachausdrü­cke bedienen. Was wohl noch mehr für Sportarten gilt, die der Durchschni­ttsösterre­icher eher selten zu seinen Hobbys zählt. Skispringe­n zum Beispiel. Bei „Willkommen Österreich“erzählte Christoph Grissemann, dass sich ihm auch nach Jahren des fleißigen Zuschauens noch nicht erschlosse­n hätte, was eigentlich „über den Ski kommen“bedeuten soll. Weil „unterm Ski hab’ ich noch niemanden gesehen“. Die Antwort gab Skisprungl­egende Toni Innauer anschaulic­h und amüsant – mit einer kleinen Turneinlag­e. Vielleicht sollte er das zu Erklärzwec­ken ja öfter mal machen?

Unterhalts­am war der Winterspor­tabend auch beim BR. Ex-Skirennfah­rer Rainer Schönfelde­r berichtete, warum er stets Schwierigk­eiten mit Schladming hatte: „Der Hang war mir immer zu steil.“Sein Kollege war erheitert: „Dann hättest du vielleicht Langläufer werden sollen?“.

nina.oberbucher@kurier.at

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