Kurier

„Ich bin aber nicht Kickls Anwalt“

Podcast. Jungpoliti­ker über die Sicherungs­haft – mehr auf kurier.at

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Stephanie Cox (Jetzt)

Ich sehe die Rhetorik, die gewählt wurde, hochproble­matisch. Bei Herbert Kickl hat man eher das Gefühl, dass er die Verfassung mit Füßen tritt. Eigentlich sollte er aber für die Sicherheit im Land zuständig sein. So ein Eingriff öffnet ja auch Willkür Tür und Tor. Man könnte die Freiheit vieler Menschen einschränk­en, nur weil sie eine andere Gesinnung haben. Die Vergangenh­eit hat dahingehen­d ja viele Beispiele parat. Das ist schon etwas, wovor ich Angst habe.

Douglas Hoyos (Neos)

Wir haben hier einen Innenminis­ter, der sagt, er hat jetzt eine Rechtslück­e gefunden, die er ausnützen will. Das finde ich skurril, und es zeigt auch sein Rechtsvers­tändnis. Ich vermute, dass hier nur für populistis­che Schlagzeil­en Politik gemacht wird. Man muss sich diese Zitate mehrfach anhören, um zu begreifen, was er da eigentlich sagt. Wer Herbert Kickl ein bisschen kennt, der weiß, dass er sich das alles sehr genau überlegt. Ich finde es abscheulic­h, ganz ehrlich.

Nico Marchetti (ÖVP)

Wir haben immer wieder unverständ­liche Probleme, dass zum Beispiel straffälli­ge Personen nicht abgeschobe­n werden können. Da verstehe ich schon, dass sich die Bevölkerun­g nach Lösungen sehnt. Ich bin aber nicht der Anwalt des Herbert Kickl und würde wahrschein­lich andere Worte wählen. Man braucht aber keine Angst haben, die Regierung hat ja keine Verfassung­smehrheit. Ich finde aber legitim, dass ein Bundesmini­ster einen Vorschlag macht.

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