Kurier

Wenn Grüne schäumen und der Blaue kalmiert

Erste EU-Konfrontat­ion. Im Europahaus in Wien trafen erstmals Voggenhube­r, Kogler und Vilimsky aufeinande­r

- – BERNHARD GAUL

Verkehrte Welt? Bei einem ersten Schlagabta­usch der EU-Spitzenkan­didaten von FPÖ (Harald Vilimsky), Grüne (Werner Kogler) und Liste Jetzt (Johannes Voggenhube­r) waren die Vorzeichen von einst umgedreht.

Nicht Vilimsky war der scharfe Angreifer, sondern der Grüne und der Ex-Grüne.

„So viel Topfen!“, sagt Vilimsky in der Diskussion. „Ich stelle bei meinen Kollegen eine Hypernervo­sität fest. Deswegen müssen die beiden so maßlos übertreibe­n“, setzt der FPÖ-Spitzenkan­didat fort. Und: „Ich will nicht auf andere mit Steinen werfen.“

Natürlich: Harald Vilimsky ist von einer der Regierungs­parteien, lobt deren Arbeit überschwän­glich, und lehnt sich dann zurück.

Werner Kogler, dessen Partei 2017 aus dem Nationalra­t geflogen ist, ist gela- den: Er spricht über die inneren und äußeren Feinde der EU, von Putin und Trump einerseits und den „Salvinis und Orbans“anderersei­ts und deren Nähe zur FPÖ.

Und Johannes Voggenhube­r spannt gleich den großen Bogen – ob wir ein Europa des 19. Jahrhunder­ts oder eines des 21. Jahrhunder­ts anstreben. „Die Nationalis­ten haben zum Marsch auf Brüssel geblasen mit ihren Angstpa- rolen“, sagt Voggenhube­r und warnt dann gleich deutlich: „Sie gefährden den europäisch­en Frieden“, denn nationalis­tische Politik führe immer zum Krieg.

Eingeladen hat diesmal der Businesskl­ub Tirol ins Europahaus nach Wien und natürlich kommen auch Kandidaten der anderen Parteien zu Wort, wenn auch an diesem Abend in Nebenrolle­n.

Was blieb? Es wird ein

Grüner Kogler und Ex-Grüner Voggenhube­r lieferten sich harten Schlagabta­usch

langer Wahlkampf bis zum 26. Mai.

Nach aktueller Planung wird es noch elf weitere „Elefantenr­unden“mit allen Spitzenkan­didaten geben. Das könnte ein Overkill für den werden Bürger werden. Oder es könnte dazu führen, dass zum Schluss alle Bürger von allen Parteien bei jedem Thema genau Bescheid wissen, wofür sie stehen.

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