Wie man E-Autos auflädt
Elektrisch. In Sachen E-Mobilität gibt es zahlreiche Fragen. Viele davon drehen sich um das Laden der Autos.
Wo kann ich mein Elektroauto aufladen, was brauche ich dazu und kann man dabei etwas falsch machen? Beim Thema Elektromobilität tritt eine Vielzahl an Fragen auf, speziell wenn es um das Laden der Akkus geht.
Wer sich ein Elektroauto anschaffen will, wird zunächst wissen wollen, wie man sein künftiges Auto am effizientesten zu Hause aufladen kann.
Zur Basisausstattung eines E-Autos gehört natürlich ein entsprechendes Kabel mit Adaptern, sodass man es an möglichst vielen Stellen ohne Hürden aufladen kann.
Zu Hause laden
Grundsätzlich können EAutos auch mit einer herkömmlichen Haushaltssteckdose geladen werden. Der Ladevorgang damit dauert allerdings extrem lange – zum Teil länger als einen Tag.
Die rote CEE-Steckdose, auch Starkstromstecker genannt, hat fast jeder Hausbesitzer in Österreich zu Hause. Sie stellt einen effizienten Ladepunkt dar. Wer diesen Stecker zum Laden verwenden will, muss ein passendes Adapterkabel mit einer „In-Kabel-Kontrollbox“(kurz „ICCB“) verwenden. Die ICCB übernimmt dabei die Kommunikation zwischen Fahrzeug und Stromnetz. Sie teilt der Ladestelle die maximal mögliche Ladeleistung des Autos mit. Die meisten Hersteller bieten für ihre Fahrzeuge passende ICCBKabel an. Ansonsten gibt es auch im freien Handel zahlreiche Anbieter von ICCB-Kabeln. Laden mit ICCB-Kabel wird oft auch als Notladung bezeichnet und eignet sich etwa perfekt, wenn man irgendwo zu Besuch ist.
Wallbox
Zur Anschaffung eines Elektroautos gehört eigentlich auch die Installation einer passenden Wallbox – sofern man eine Garage hat. Hier gibt es zwei Arten von Wallboxen: die „dummen“und die „intelligenten“.
Eine „dumme“Wallbox ist nicht mehr als ein stationäres ICCB-Kabel. Eine „intelligente“Wallbox lässt sich mit digitalen Stromzählern vernetzen und mit dem Internet verbinden. Dadurch können Ladevorgänge digital erfasst werden. So kann man künftig etwa auch seinen selbst erzeugten Solarstrom direkt ins Auto einspeisen.
Etwas weiter in die Zukunft geschaut, könnten die Akkus der E-Autos mit Hilfe intelligenter Wallboxen Teil des gesamten Stromnetzes werden. Sie könnten dabei als Energiespeicher dienen, der hilft, das Stromnetz zu stabilisieren. Eine Wallbox kostet ohne Installation ungefähr zwischen zwischen 500 und 2000 Euro.
Ladeinfrastruktur
Öffentliche Ladestationen setzen auf verschiedene Steckersysteme (siehe Grafik). Der gängigste Anschluss ist dabei der Stecker vom Typ 2, der eine Ladeleistung von bis zu 43 kW unterstützt. Für Schnellladungen wird meist der CCS Combo 2 Stecker verwendet, der eine Leistung von bis zu 350 kW zulässt.
Ein zentrales Verzeichnis für Österreich, in dem alle öffentlichen Ladepunkte samt ausführlicher und aktueller Zusatzinformationen aufgelistet sind, gibt es noch nicht. Ein solches wird gerade von der E-Control erarbeitet und soll noch vor dem Sommer öffentlich werden. Derzeit empfiehlt es sich, auf größere Anbieter zu vertrauen, beispielsweise Smatrics, ÖBB, manche Supermärkte, Wien Energie, EVN, Kelag oder andere Energieversorger.
Preise
Beim Laden zu Hause kommt es natürlich auf den jeweiligen Stromtarif an. Bei öffentlichen Ladestationen sind die Kosten äußerst schwer zu vergleichen. Viele arbeiten mit Preisen, die auf Abo-Modellen basieren und zusätzlich die Ladedauer und Ladeleistung in die Preisgestaltung einf ließen lassen.
Die Arbeiterkammer hat die Preise öffentlicher Ladestationen miteinander verglichen. Das Ergebnis: Pro 100 Kilometer Fahrleistung werden zwischen 2,92 und 8,33 Euro fällig. Im Schnitt bezahlen E-Auto-Fahrer also 4,88 Euro pro 100 Kilometer, mit einem Verbrennungsmotor belaufen sich die Kosten auf acht bis neun Euro.
Fazit
Die Ladearchitektur der EAutos ist so ausgelegt, dass man beim Laden des Akkus eigentlich nichts falsch machen kann. Optimal für EAutobesitzer ist es, einen privaten Ladepunkt, etwa eine intelligente Wallbox, in der Garage zu haben, an dem man das Auto über Nacht aufladen kann. Denn dann ist man nur in wenigen Fällen auf die öffentliche Ladeinfrastruktur angewiesen.
Problematisch bei öffentlichen Ladestationen ist weniger die Anzahl der Ladepunkte, sondern vielmehr der Wildwuchs und das Fehlen von verlässlichen Angaben zu den einzelnen Ladepunkten. Genau diese Ungewissheit führt dann am Ende zur meist ohnehin unbegründeten Reichweitenangst.