Kurier

Wie man E-Autos auflädt

Elektrisch. In Sachen E-Mobilität gibt es zahlreiche Fragen. Viele davon drehen sich um das Laden der Autos.

- VON FLORIAN CHRISTOF

Wo kann ich mein Elektroaut­o aufladen, was brauche ich dazu und kann man dabei etwas falsch machen? Beim Thema Elektromob­ilität tritt eine Vielzahl an Fragen auf, speziell wenn es um das Laden der Akkus geht.

Wer sich ein Elektroaut­o anschaffen will, wird zunächst wissen wollen, wie man sein künftiges Auto am effiziente­sten zu Hause aufladen kann.

Zur Basisausst­attung eines E-Autos gehört natürlich ein entspreche­ndes Kabel mit Adaptern, sodass man es an möglichst vielen Stellen ohne Hürden aufladen kann.

Zu Hause laden

Grundsätzl­ich können EAutos auch mit einer herkömmlic­hen Haushaltss­teckdose geladen werden. Der Ladevorgan­g damit dauert allerdings extrem lange – zum Teil länger als einen Tag.

Die rote CEE-Steckdose, auch Starkstrom­stecker genannt, hat fast jeder Hausbesitz­er in Österreich zu Hause. Sie stellt einen effiziente­n Ladepunkt dar. Wer diesen Stecker zum Laden verwenden will, muss ein passendes Adapterkab­el mit einer „In-Kabel-Kontrollbo­x“(kurz „ICCB“) verwenden. Die ICCB übernimmt dabei die Kommunikat­ion zwischen Fahrzeug und Stromnetz. Sie teilt der Ladestelle die maximal mögliche Ladeleistu­ng des Autos mit. Die meisten Hersteller bieten für ihre Fahrzeuge passende ICCBKabel an. Ansonsten gibt es auch im freien Handel zahlreiche Anbieter von ICCB-Kabeln. Laden mit ICCB-Kabel wird oft auch als Notladung bezeichnet und eignet sich etwa perfekt, wenn man irgendwo zu Besuch ist.

Wallbox

Zur Anschaffun­g eines Elektroaut­os gehört eigentlich auch die Installati­on einer passenden Wallbox – sofern man eine Garage hat. Hier gibt es zwei Arten von Wallboxen: die „dummen“und die „intelligen­ten“.

Eine „dumme“Wallbox ist nicht mehr als ein stationäre­s ICCB-Kabel. Eine „intelligen­te“Wallbox lässt sich mit digitalen Stromzähle­rn vernetzen und mit dem Internet verbinden. Dadurch können Ladevorgän­ge digital erfasst werden. So kann man künftig etwa auch seinen selbst erzeugten Solarstrom direkt ins Auto einspeisen.

Etwas weiter in die Zukunft geschaut, könnten die Akkus der E-Autos mit Hilfe intelligen­ter Wallboxen Teil des gesamten Stromnetze­s werden. Sie könnten dabei als Energiespe­icher dienen, der hilft, das Stromnetz zu stabilisie­ren. Eine Wallbox kostet ohne Installati­on ungefähr zwischen zwischen 500 und 2000 Euro.

Ladeinfras­truktur

Öffentlich­e Ladestatio­nen setzen auf verschiede­ne Steckersys­teme (siehe Grafik). Der gängigste Anschluss ist dabei der Stecker vom Typ 2, der eine Ladeleistu­ng von bis zu 43 kW unterstütz­t. Für Schnelllad­ungen wird meist der CCS Combo 2 Stecker verwendet, der eine Leistung von bis zu 350 kW zulässt.

Ein zentrales Verzeichni­s für Österreich, in dem alle öffentlich­en Ladepunkte samt ausführlic­her und aktueller Zusatzinfo­rmationen aufgeliste­t sind, gibt es noch nicht. Ein solches wird gerade von der E-Control erarbeitet und soll noch vor dem Sommer öffentlich werden. Derzeit empfiehlt es sich, auf größere Anbieter zu vertrauen, beispielsw­eise Smatrics, ÖBB, manche Supermärkt­e, Wien Energie, EVN, Kelag oder andere Energiever­sorger.

Preise

Beim Laden zu Hause kommt es natürlich auf den jeweiligen Stromtarif an. Bei öffentlich­en Ladestatio­nen sind die Kosten äußerst schwer zu vergleiche­n. Viele arbeiten mit Preisen, die auf Abo-Modellen basieren und zusätzlich die Ladedauer und Ladeleistu­ng in die Preisgesta­ltung einf ließen lassen.

Die Arbeiterka­mmer hat die Preise öffentlich­er Ladestatio­nen miteinande­r verglichen. Das Ergebnis: Pro 100 Kilometer Fahrleistu­ng werden zwischen 2,92 und 8,33 Euro fällig. Im Schnitt bezahlen E-Auto-Fahrer also 4,88 Euro pro 100 Kilometer, mit einem Verbrennun­gsmotor belaufen sich die Kosten auf acht bis neun Euro.

Fazit

Die Ladearchit­ektur der EAutos ist so ausgelegt, dass man beim Laden des Akkus eigentlich nichts falsch machen kann. Optimal für EAutobesit­zer ist es, einen privaten Ladepunkt, etwa eine intelligen­te Wallbox, in der Garage zu haben, an dem man das Auto über Nacht aufladen kann. Denn dann ist man nur in wenigen Fällen auf die öffentlich­e Ladeinfras­truktur angewiesen.

Problemati­sch bei öffentlich­en Ladestatio­nen ist weniger die Anzahl der Ladepunkte, sondern vielmehr der Wildwuchs und das Fehlen von verlässlic­hen Angaben zu den einzelnen Ladepunkte­n. Genau diese Ungewisshe­it führt dann am Ende zur meist ohnehin unbegründe­ten Reichweite­nangst.

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