Aus Krankenhaus Nord wird Klinik Floridsdorf
Nicht nur neue Namen für Wiens Spitäler
Der KAV (Wiener Krankenanstaltenverbund) soll bis 2020 in eine Anstalt öffentlichen Rechts umgewandelt werden. Am Dienstag wurde nun überraschend verlautbart, dass der KAV, der eigentlich Wien Kliniken heißen sollte, im Zuge der Reform künftig als Wiener Gesundheitsverbund (Wigev) geführt wird. Neue Namen gibt es auch für die städtischen Spitäler. Diese heißen künftig einheitlich Klinik – plus Bezirksname. Aus dem Krankenhaus Nord wird so die Klinik Floridsdorf, aus dem Otto-Wagner-Spital die Klinik Penzing. Nur das AKH darf seinen Namen behalten. Ähnliche Umbenennungen gibt es bei den Pflegewohnhäusern.
Spitalserrichtungen, die länger als geplant dauern, haben auch ihr Gutes: Es bleibt länger Zeit, sich über den Namen der neuen Klinik Gedanken zu machen.
Eine solche im 21. Bezirk erhält nun schon den dritten innerhalb weniger Jahre: Geplant und allseits bekannt als Krankenhaus Nord, war für das 800-Betten-Spital zeitweilig der Name FranzJonas-Spital im Gespräch. Tatsächlich wird es nun als „Klinik Floridsdorf “in Betrieb gehen.
Dass damit böse Erinnerungen an die Skandalbaustelle Krankenhaus Nord getilgt werden könnten, ist je- doch höchsten ein erwünschter Nebeneffekt. Vielmehr bekommen ab 1. Jänner 2020 alle Wiener Gemeindespitäler einen neuen Namen, denen eine einheitliche Logik zugrunde liegt.
WiGev statt KAV
Anlass ist die zeitgleich erfolgende Umwandlung des Wiener Krankenanstaltenver- bunds (KAV) in eine Anstalt öffentlichen Rechts, wie Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am Dienstag bekannt gab. Der KAV wird künftig WiGev heißen. Die Abkürzung steht für „Wiener Gesundheitsverbund“, womit künftig auch die städtischen Pflegewohnheime mitberücksichtigt sind.
Das System bei der Namensgebung der Spitäler ist denkbar einfach: Auf die Bezeichnung „Klinik“folgt der betreffende Bezirk. So wird etwa aus dem etwas sperrigen „Sozialmedizinischen Zentrum Süd – Kaiser-Franz-JosefSpital mit Gottfried v. Preyer’schem Kinderspital“die „Klinik Favoriten“, aus dem Wilhelminenspital die „Klinik Ottakring“und aus dem OttoWagner-Spital die „Klinik Penzing“(siehe Grafik).
Nur das AKH bleibt das AKH. Es wäre ein „Unfug“, die international unter diesem Namen sehr bekannte Klinik umzubenennen, gibt Hacker zu bedenken.
Pflegeheime
Einem ähnlichen Muster wie bei den Spitälern folgt die Namensgebung bei den zehn städtischen Pflegewohnhäusern, nur dass hier auch Grätzelnamen vorkommen (zum Beispiel „Pflege Baumgarten“, „Pflege Innerfavoriten“).
Laut KAV-Generaldirektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb seien die neuen, kürzeren Namen leichter verständlich und würden die Orientierung erleichtern. Auch das Erscheinungsbild nach außen (Corporate Design) der Häuser werde vereinheitlicht.
Für Hacker wiederum sei es kein Nachteil, dass „Kaiser, Fürsten und dergleichen“in den Namen der Spitäler der Vergangenheit anheimfallen würden. Bezeichnungen wie „Klinik Floridsdorf “seien „cool, klar und präzise“, während Himmelsrichtungen in Spitalsnamen „grundsätzlich nicht sehr prickelnd“seien, sagt der Stadtrat.
Neue Rechtsform
Wesentlich herausfordernder wird wohl die geplante Umwandlung des Krankenanstaltenverbunds in eine