Ajax verabschiedet Titelverteidiger Real mit vier Toren wie im Traum
Champions League. In Madrid endete das Achtelfinale mit einem 1:4-Debakel und dem Aus. Tottenham kam souverän weiter.
Die Achtelfinal-Wochen in der Champions League haben mit einer Sensation begonnen: Real, zuletzt der dreifache Gewinner der wichtigsten Klub-Trophäe, wurde im eigenen Stadion in die Realität zurückgeholt: Ajax Amsterdam siegte im Bernabeu verdient 4:1 und drehte damit die unglückliche 1:2-Heimniederlage.
Immer wieder schien das routinierte Real-Team einen Schritt zu langsam zu sein, in Minute 7 ging es nach einem Ballverlust ganz schnell. Tadic spielte Ziyech frei und der Marokkaner traf zur Führung. Mit noch mehr Selbstvertrauen tanzte der überragende Tadic durch das Mittelfeld, der anschließende Lochpass auf Neres kam perfekt und der Brasilianer vollendete elegant über Courtois hinweg. Nach nur 18 Minuten hatte Real den eingeplanten Aufstieg verspielt.
Es entwickelte sich ein packender Schlagabtausch mit Chancen auf viele weitere Tore. Goalie Courtois musste seine ganze Klasse auf bieten, um den Rückstand im Rahmen zu halten. Auf der Gegenseite traf Bale in der 42. Minute Aluminium. Der Wa- liser war nur als Joker wegen einer Verletzung von Vazquez ins Spiel gekommen. Auch Real-Jungstar Vinicius musste bereits vor der Pause angeschlagen raus.
Umstritten
Die Entscheidung fiel in Minute 62 durch ein weiteres Traumtor, dieses Mal durch Tadic selbst. Drei Minuten lang versuchte der Videoassistent zu klären, ob der Ball davor im Out gewesen war. Vergeblich, deswegen entschied Referee Brych auf Tor.
Asensios 1:3 sollte eine Auf holjagd einleiten, doch nur zwei Minuten später fiel das nächste Tor zum Zungeschnalzen. Schöne zwirbelte einen Freistoß wunderschön ins Kreuzeck – 1:4 (72.).
Real-Trainer Santiago Solari hat damit in wenigen Tagen nach Liga und Cup auch den letztmöglichen Titel verspielt und wird bald Geschichte sein. Für Österreich (und Salzburg) geht der Kampf um den wichtigen elften Rang in der UEFA-Fünfjahreswertung gegen die Niederlande hingegen weiter.
Tottenham eiskalt
In Dortmund spielte der BVB so, wie es nach einem 0:3 in London sein muss: Offensiv, druckvoll und mit dem Glauben an das große Comeback. Doch Tottenham-Tormann Lloris hielt wie ein Weltmeister, der der Franzose auch ist. Am extremsten war es in Minute 34, als Weigl doppelt und nur Sekunden später Götze scheiterten. Mit dem ersten Torschuss der Gäste traf Kane zum 0:1 – damit war alles klar (49.).
Paris ohne Neymar
„Ich gebe es nur ungern zu, aber ich sehe mir nicht so gern Fußball an“, hat Neymar vor ein paar Tagen erst gesagt. Ob er auch heute die Fernbedienung links liegen lässt, wenn seine Kollegen von Paris SG den Viertelfinal-Einzug nach dem 2:0 bei Manchester United im Hinspiel fixieren wollen? Am Montag jedenfalls tanzte der verletzte Brasilianer in seiner Heimat beim Karneval auf einer der Tribünen im Sambódromo. Begleitet wurde der 27-Jährige von seiner Mutter und Funk-Sängerin Anitta.
Mut macht Manchester die starke Auswärtsbilanz unter Trainer Solskjær: In der Fremde hat der Norweger alle acht Partien gewonnen.
In der zweiten Partie des Abends tritt Roma mit einem 2:1-Vorsprung im Estadio do Dragao beim FC Porto an.