Polytechnikum soll enger mit Wirtschaft kooperieren
Eine Aufwertung der Polytechnischen Schulen (PTS) hat sich die Stadt Wien zum Ziel gesetzt. So soll im Rahmen der Schulautonomie die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft intensiviert werden, um die Ausbildungsperspektiven der insgesamt 2.650 Schüler zu verbessern. Auch eine Kooperation zwischen Polytechnischen und Berufsschulen ist angedacht.
Zurzeit kämpfe der Schultyp gegen mangelnde Akzeptanz – sowohl seitens der Eltern als auch seitens der Wirtschaft, berichtet Horst Tschaikner von der Wiener Bildungsdirektion. Wegen des schlechten Images würden Eltern ihre Kinder im letzten Pflichtschuljahr in weiterführenden Schulen anmelden, anstatt im „Poly“– selbst wenn die Eignung fehlt. Die Ergebnisse seien eine hohe Dropout-Rate sowie frustrierte Schüler ohne Chance auf einen Schulabschluss oder einen Lehrplatz.
Reform.
Deshalb werden an den PTS Allgemeinwissen und fachspezifische Kenntnisse vertieft, sagt Tschaikner. In den Fachbereichen Schönheit, Gesundheit und Soziales, Mechatronik, Informationstechnologien und Metall werde es eine zwölfwöchige Orientierungsphase geben.
Geplant sei auch, PTS enger mit Berufsschulen zu verschränken, kündigt man im Ressort von Bildungsdirektor Heinrich Himmer an. So sollen etwa Lehrer da wie dort eingesetzt werden, um die Talente der einzelnen Schüler besser fördern zu können.
Handlungsbedarf sieht man auch im Unterrichtsministerium. Für das Schuljahr 2020/’21 ist ein neuer „kompetenzorientierter Lehrplan“angekündigt. Wie in Wien sollen auch bundesweit die Orientierungsphase ausgedehnt und die Fachbereiche an die Anforderungen der Wirtschaft angepasst werden.