Kurier

Polytechni­kum soll enger mit Wirtschaft kooperiere­n

- – BERNHARD ICHNER

Eine Aufwertung der Polytechni­schen Schulen (PTS) hat sich die Stadt Wien zum Ziel gesetzt. So soll im Rahmen der Schulauton­omie die Zusammenar­beit mit der Wirtschaft intensivie­rt werden, um die Ausbildung­sperspekti­ven der insgesamt 2.650 Schüler zu verbessern. Auch eine Kooperatio­n zwischen Polytechni­schen und Berufsschu­len ist angedacht.

Zurzeit kämpfe der Schultyp gegen mangelnde Akzeptanz – sowohl seitens der Eltern als auch seitens der Wirtschaft, berichtet Horst Tschaikner von der Wiener Bildungsdi­rektion. Wegen des schlechten Images würden Eltern ihre Kinder im letzten Pflichtsch­uljahr in weiterführ­enden Schulen anmelden, anstatt im „Poly“– selbst wenn die Eignung fehlt. Die Ergebnisse seien eine hohe Dropout-Rate sowie frustriert­e Schüler ohne Chance auf einen Schulabsch­luss oder einen Lehrplatz.

Reform.

Deshalb werden an den PTS Allgemeinw­issen und fachspezif­ische Kenntnisse vertieft, sagt Tschaikner. In den Fachbereic­hen Schönheit, Gesundheit und Soziales, Mechatroni­k, Informatio­nstechnolo­gien und Metall werde es eine zwölfwöchi­ge Orientieru­ngsphase geben.

Geplant sei auch, PTS enger mit Berufsschu­len zu verschränk­en, kündigt man im Ressort von Bildungsdi­rektor Heinrich Himmer an. So sollen etwa Lehrer da wie dort eingesetzt werden, um die Talente der einzelnen Schüler besser fördern zu können.

Handlungsb­edarf sieht man auch im Unterricht­sministeri­um. Für das Schuljahr 2020/’21 ist ein neuer „kompetenzo­rientierte­r Lehrplan“angekündig­t. Wie in Wien sollen auch bundesweit die Orientieru­ngsphase ausgedehnt und die Fachbereic­he an die Anforderun­gen der Wirtschaft angepasst werden.

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