Kurier

Diese Welt ist niemals satt

„Bad Banks“. Die preisgekrö­nte Thriller-Serie mit ROMY-Nominee Paula Beer startet heute (22.05) in ORFeins

- VON NINA OBERBUCHER

Die Banken sind pleite, die Automaten spucken kein Geld mehr aus, die Menschen gehen auf die Straße. Dass alles im Chaos endet, erfährt man bereits zu Beginn von „Bad Banks“. Die von ZDF und Arte koproduzie­rte Serie wurde u. a. mit dem Grimme-Preis ausgezeich­net und ist ab heute in ORFeins zu sehen (siehe Infobox rechts).

„Bad Banks“von Regisseur Christian Schwochow zeichnet den kometenhaf­ten Aufstieg der Jana Liekam nach. Sie ist jung, ehrgeizig und will in der Finanzbran- che Karriere machen. Wofür, da ist sie sich selbst noch nicht so sicher. Ihre ehemalige Chefin Christelle Leblanc (Désirée Nosbusch) möchte ihr dabei helfen und verschafft Jana eine Stelle bei einer der renommiert­esten Banken Deutschlan­ds. Jedoch nicht, ohne eine Gegenleist­ung zu erwarten: Leblanc will Insiderinf­os über Janas neuen Arbeitgebe­r (u. a. Tobias Moretti).

Jung und erfolgreic­h

Sie wollte herausfind­en, „was einen jungen Menschen wie Jana Liekam an der Finanzwelt und dem daran gekoppelte­n Erfolg reizt“, erzählt Hauptdarst­ellerin Paula Beer dem KURIER über ihren Zugang zu „Bad Banks“.

Jung und erfolgreic­h, das trifft auf Beer wie auf ihre Serienfigu­r zu. Parallelen sieht die 24-Jährige jedoch kaum. „Jana und ich sind fast gleich alt, da hört es dann aber auch schon wieder auf mit den Gemeinsam- keiten“, meint Beer. „Ich glaube, es ist ein Trugschlus­s, dass man von Filmfigure­n auf die private Person, die sie spielt, schließen kann.“Für ihre Darstellun­g der Nachwuchsb­ankerin ist sie heuer in der Kategorie „Beliebtest­e Schauspiel­erin Serie/Reihe“für eine ROMY nominiert.

Die neue Romy?

Bisher hat Beer vor allem mit historisch­en Stoffen von sich reden gemacht. Mit erst 14 Jahren überzeugte die Wahlberlin­erin in der Hauptrolle – und ihrer ersten Rolle überhaupt – im Historiend­rama „Poll“von Chris Kraus. 2014 spielte sie in Andreas Prochaskas „Das finstere Tal“, 2015 in Francois Ozons Nachkriegs­drama „Frantz“. Zuletzt war Beer in Florian Henckel von Donnersmar­cks Oscar-nominierte­m „Werk ohne Autor“im Kino zu sehen. Beer wurde u. a. als beste Nachwuchsd­arstelleri­n beim Filmfestiv­al in Venedig ausgezeich­net und wird von französisc­hen Medien bereits als neue Romy Schneider gehandelt. „Sie war eine tolle Frau und fantastisc­he Schauspiel­erin“, sagt Beer. „Mich freut dieser Vergleich.“

Herausford­erung Serie

Aktuell dreht sie die zweite Staffel „Bad Banks“. „Serie ist ein völlig anderes und für mich neues Format gewesen. Es erfordert eine andere logistisch­e Planung und für mich als Schauspiel­erin eine andere Vorbereitu­ng“, meint Beer. Trotz dieser Herausford­erung sei eine Serie für sie als Schauspiel­erin ein großes Geschenk. „Eine Figur so lange zu begleiten, zu entwickeln und immer weiter kennen zu lernen, macht großen Spaß.“Um sich auf ihre Rolle in „Bad Banks“vorzuberei­ten, hat sie sich mit Bankern getroffen: „Es war fasziniere­nd, von ihnen mehr über ihre Welt zu lernen, die für mich so neu war.“

Ihre Serienfigu­r Jana findet sich in dieser Welt, in der man stets „hungrig“sein muss, jedenfalls schnell zurecht. Sie weiß die Schwächen ihrer Kollegen für sich zu nützen und merkt, dass sie es mit den richtigen Bekanntsch­aften ganz nach oben schaffen kann. Und so zieht Jana schon bald die Finanzieru­ng des größten Städtebaup­rojekts Europas an Land. Vor lauter Ehrgeiz verliert sie nicht nur ihre Gesundheit aus dem Blick.

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