„Fiakergipfel“um Michaelerplatz
Vor Kompromisslösung. Neue Fußgängerzone ist geplant. Die 14 Fiaker-Standplätze dürften verlegt werden.
Erste Pläne des neuen Michaelerplatzes zeigen, dass die aktuell 14 Fiaker-Standplätze in die umliegenden Gassen ausquartiert werden könnten.
Weißer Rauch ist nach dem Fiakergipfel noch nicht aufgestiegen, allerdings soll es nun eine mögliche Lösung geben. Der Fiaker-Standplatz am Michaelerplatz soll in einen schattigen Bereich übersiedeln.
Zunächst könnte die Fußgängerzone Kohlmarkt bis zum halben Platz verlängert werden, der halbe Kreisverkehr wird also verkehrsbe- ruhigt. Da die Herrengasse bereits Begegnungszone ist, kommt hier ohnehin weniger Verkehr her.
Die 14 Pferdegespanne werden dann auf zwei Plätze aufgeteilt. In der Schauflergasse (die Verbindung zum Bundeskanzleramt) sollen fünf Fiaker Platz finden. In der Reitschulgasse (bei der Hofreitschule) soll zunächst der Taxistandplatz verlegt werden. Danach dürften hier neun Gespanne Platz finden und ein Gegenverkehrsbereich gebaut werden, damit die Fiaker umdrehen können.
Wolfgang Spitzy von der Initiative Michaelerplatz sah ein „positives Gespräch“und zeigte sich sehr zufrieden über die geplante „Kompromisslösung“. Für die Fiaker sollen Kästen für Utensilien gebaut werden. Außerdem gebe es nun die oft geforderten Schattenplätze.
Fiaker-Baron Wolfgang Fasching ist mit dem Plan „gar nicht zufrieden und sehr skeptisch“. Er betont auch, dass der Michaelerplatz einer der letzten Plätze sei, auf denen noch das alte Kopfsteinpflaster zu finden ist: „Der Michaelerplatz wird dann genauso verschandelt wie der Stephansplatz.“
Fiaker drohen mit Protesten
Eine „Kompromisslösung“sieht auch Wiens größter Fiaker-Unternehmer Johann Paul nicht gegeben: „Wenn uns der Michaelerplatz tatsächlich weggenommen wird, dann werden wir uns wehren.“In den vergangenen Jahren habe sukzessive Verschlechterungen es für die Fiaker gegeben. „Immer heißt es: Wir sollen Haare lassen. Aber ich kann nicht mehr, ich habe eine Glatze.“
Aus dem Büro der Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou heißt es: „Das war noch nicht der Ort für Entscheidungen, sondern das erste Treffen, bei dem alle Beteiligten zusammengetroffen sind. Davon wird es noch viele weitere geben. Wir sind guter Dinge, eine gemeinsame Lösung zu finden.“In der Bezirksvorstehung der Inneren Stadt will man erst noch „konkrete Ergebnisse“abwarten.