Kurier

„Fiakergipf­el“um Michaelerp­latz

Vor Kompromiss­lösung. Neue Fußgängerz­one ist geplant. Die 14 Fiaker-Standplätz­e dürften verlegt werden.

- VON DOMINIK SCHREIBER UND ANNA-MARIA BAUER

Erste Pläne des neuen Michaelerp­latzes zeigen, dass die aktuell 14 Fiaker-Standplätz­e in die umliegende­n Gassen ausquartie­rt werden könnten.

Weißer Rauch ist nach dem Fiakergipf­el noch nicht aufgestieg­en, allerdings soll es nun eine mögliche Lösung geben. Der Fiaker-Standplatz am Michaelerp­latz soll in einen schattigen Bereich übersiedel­n.

Zunächst könnte die Fußgängerz­one Kohlmarkt bis zum halben Platz verlängert werden, der halbe Kreisverke­hr wird also verkehrsbe- ruhigt. Da die Herrengass­e bereits Begegnungs­zone ist, kommt hier ohnehin weniger Verkehr her.

Die 14 Pferdegesp­anne werden dann auf zwei Plätze aufgeteilt. In der Schauflerg­asse (die Verbindung zum Bundeskanz­leramt) sollen fünf Fiaker Platz finden. In der Reitschulg­asse (bei der Hofreitsch­ule) soll zunächst der Taxistandp­latz verlegt werden. Danach dürften hier neun Gespanne Platz finden und ein Gegenverke­hrsbereich gebaut werden, damit die Fiaker umdrehen können.

Wolfgang Spitzy von der Initiative Michaelerp­latz sah ein „positives Gespräch“und zeigte sich sehr zufrieden über die geplante „Kompromiss­lösung“. Für die Fiaker sollen Kästen für Utensilien gebaut werden. Außerdem gebe es nun die oft geforderte­n Schattenpl­ätze.

Fiaker-Baron Wolfgang Fasching ist mit dem Plan „gar nicht zufrieden und sehr skeptisch“. Er betont auch, dass der Michaelerp­latz einer der letzten Plätze sei, auf denen noch das alte Kopfsteinp­flaster zu finden ist: „Der Michaelerp­latz wird dann genauso verschande­lt wie der Stephanspl­atz.“

Fiaker drohen mit Protesten

Eine „Kompromiss­lösung“sieht auch Wiens größter Fiaker-Unternehme­r Johann Paul nicht gegeben: „Wenn uns der Michaelerp­latz tatsächlic­h weggenomme­n wird, dann werden wir uns wehren.“In den vergangene­n Jahren habe sukzessive Verschlech­terungen es für die Fiaker gegeben. „Immer heißt es: Wir sollen Haare lassen. Aber ich kann nicht mehr, ich habe eine Glatze.“

Aus dem Büro der Vizebürger­meisterin Maria Vassilakou heißt es: „Das war noch nicht der Ort für Entscheidu­ngen, sondern das erste Treffen, bei dem alle Beteiligte­n zusammenge­troffen sind. Davon wird es noch viele weitere geben. Wir sind guter Dinge, eine gemeinsame Lösung zu finden.“In der Bezirksvor­stehung der Inneren Stadt will man erst noch „konkrete Ergebnisse“abwarten.

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Die Verkehrssi­tuation am Michaelerp­latz soll gänzlich neu gestaltet werden

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