Kurier

Teamchef im Fokus: Was kann Foda dafür?

Kurzanalys­e. Kein schnelles Umschalten nach Ballgewinn und schlecht bei Defensiv-Standards

- – ANDREAS HEIDENREIC­H

Der ÖFB hat mit der Bestellung von Franco Foda einen taktischen Kurswechse­l vorgenomme­n. Ob den Entscheidu­ngsträgern bewusst war, dass der Deutsche einen ganz anderen Fußball spielen lässt, als Marcel Koller?

Noch vor einem knappen Jahr haben sich darüber nur Wenige Gedanken gemacht. Fodas Linie wurde im Team durchgezog­en und funktionie­rte. Fünf Spiele, fünf Siege gab es zu Beginn der neuen Ära. Selbst Deutschlan­d wurde besiegt. Beim erschrecke­nden Auftritt in Israel musste man aber feststelle­n, dass Fodas Philosophi­e keine Umsetzung mehr fand.

Kaum Angriffspr­essing

Das unter Koller erfolgreic­he Angriffspr­essing hat der 52Jährige minimiert. Gerade in Israel wäre es aufgrund der Unsicherhe­iten der Gastgeber im Spielauf bau aber ein probates Mittel gewesen.

Foda denkt destruktiv­er, lässt gerne tiefer verteidige­n und schnell umschalten. Am Sonntag gelang das nicht. Das ÖFB-Team hatte im Mittelfeld und in der Abwehr eine Vielzahl an Ballgewinn­en. Danach fehlte jedoch Geschwindi­gkeit. Die Spieler trabten oder spazierten nach der Ballerober­ung. Weil das so bestimmt nicht einstudier­t worden war, muss der Teamchef deutlicher werden oder Spieler finden, die seine Vor- stellungen auch umsetzen.

Ein zweites Manko in den jüngsten zwei Partien war das Verhalten bei Standardsi­tuationen in der Defensive. Sowohl gegen Polen als auch in Israel kassierte man so ein Gegentor. Beide Male blieben gewisse Räume ungedeckt.

Besser funktionie­rten die Standards in der Offensive. Etwa, als Aleksandar Dragovic vor der Pause zwei Mal per Kopf nur knapp scheiterte.

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Salzburger Trostspend­er: Lainer (l.) und Teamkolleg­e Ulmer

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