Junge Forscher erkunden Unis und Zoo
Bildung. Bei einem Begabtenprojekt schauten Volksschüler Wissenschaftlern bei deren Arbeit über die Schulter
„Manchmal tut mein Kopf ein bisschen weh, weil er jetzt so vollgefüllt ist. Aber dann passt doch immer wieder noch was rein“, erzählt Ahmed. Alle anderen Schüler stimmen ihm zu und lachen.
Die sechs Volksschüler – zwei Mädchen und vier Buben – nahmen in ihrem letzten Volksschuljahr an einem Begabtenprogramm teil. Begeistert lassen sie ihre Erinnerung an die gemeinsamen Erlebnisse und Projekte Revue passieren: „Die meisten Sachen wusste ich davor nicht. Beim Recherchieren habe ich mir dann aber immer mehr Neues gemerkt, das hat Spaß gemacht“, erzählt auch Ela.
Pädagogin Julia Frischauf hat aus Eigeninitiative ein Projekt zur Begabtenförderung an der Volksschule Vorgartenstraße 42 in Brigitte- nau entwickelt. Jeden Freitagnachmittag setzen sich die Schülerinnen und Schüler in ihrer Freizeit zusammen, um zu recherchieren, zu diskutieren oder Ausflüge zu machen – die Themen werden nach den Interessen der Schüler ausgewählt.
Selbstbewusstsein
In der UNO City, dem Institut für Germanistik, der veterinärmedizinischen Universität, dem Tiergarten Schönbrunn und der Zentralan- stalt für Meteorologie und Geodynamik haben die Kinder den Wissenschaftlern über die Schulter geschaut und mit viel Eifer gelernt.
„Durch dieses Programm können die Kinder Selbstbewusstsein erlernen. Sie herauszufordern ist wichtig. Dabei muss man das Level hoch setzen, sodass dann auch wirklich eine Leistung von den Kindern kommt, die viele nicht erwartet hätten“, erzählt Lehrerin Frischauf. Mit einem Motivations- schreiben bewerben sich die Volksschüler. Wissbegierde und Spaß am Lernen sind ausschlaggebend. Schüler Ivan erzählt: „Manchmal habe ich Zweifel, ob ich etwas schaffe. Aber nach diesen Erlebnissen glaube ich jetzt viel mehr an mich.“
Die Pädagogin will zeigen, dass „Potenzial oft dort schlummert, wo viele es nicht auf den ersten Blick erwarten. Ich wollte den Schülerinnen und Schülern klarmachen, dass sie sich selbst viel zutrauen können und sich auch in die Wissenschaft trauen können. „Ich hab gedacht, Professoren sind urstreng, aber die waren alle sehr nett, man konnte viele Fragen stellen und normal mit ihnen reden“, erzählt Ivan.
Auch die Wissenschaftler lieferten positives Feedback: Man merke den Kindern den großen Wissensdurst an.