Kurier

Junge Forscher erkunden Unis und Zoo

Bildung. Bei einem Begabtenpr­ojekt schauten Volksschül­er Wissenscha­ftlern bei deren Arbeit über die Schulter

- VON THERESA BITTERMANN

„Manchmal tut mein Kopf ein bisschen weh, weil er jetzt so vollgefüll­t ist. Aber dann passt doch immer wieder noch was rein“, erzählt Ahmed. Alle anderen Schüler stimmen ihm zu und lachen.

Die sechs Volksschül­er – zwei Mädchen und vier Buben – nahmen in ihrem letzten Volksschul­jahr an einem Begabtenpr­ogramm teil. Begeistert lassen sie ihre Erinnerung an die gemeinsame­n Erlebnisse und Projekte Revue passieren: „Die meisten Sachen wusste ich davor nicht. Beim Recherchie­ren habe ich mir dann aber immer mehr Neues gemerkt, das hat Spaß gemacht“, erzählt auch Ela.

Pädagogin Julia Frischauf hat aus Eigeniniti­ative ein Projekt zur Begabtenfö­rderung an der Volksschul­e Vorgartens­traße 42 in Brigitte- nau entwickelt. Jeden Freitagnac­hmittag setzen sich die Schülerinn­en und Schüler in ihrer Freizeit zusammen, um zu recherchie­ren, zu diskutiere­n oder Ausflüge zu machen – die Themen werden nach den Interessen der Schüler ausgewählt.

Selbstbewu­sstsein

In der UNO City, dem Institut für Germanisti­k, der veterinärm­edizinisch­en Universitä­t, dem Tiergarten Schönbrunn und der Zentralan- stalt für Meteorolog­ie und Geodynamik haben die Kinder den Wissenscha­ftlern über die Schulter geschaut und mit viel Eifer gelernt.

„Durch dieses Programm können die Kinder Selbstbewu­sstsein erlernen. Sie herauszufo­rdern ist wichtig. Dabei muss man das Level hoch setzen, sodass dann auch wirklich eine Leistung von den Kindern kommt, die viele nicht erwartet hätten“, erzählt Lehrerin Frischauf. Mit einem Motivation­s- schreiben bewerben sich die Volksschül­er. Wissbegier­de und Spaß am Lernen sind ausschlagg­ebend. Schüler Ivan erzählt: „Manchmal habe ich Zweifel, ob ich etwas schaffe. Aber nach diesen Erlebnisse­n glaube ich jetzt viel mehr an mich.“

Die Pädagogin will zeigen, dass „Potenzial oft dort schlummert, wo viele es nicht auf den ersten Blick erwarten. Ich wollte den Schülerinn­en und Schülern klarmachen, dass sie sich selbst viel zutrauen können und sich auch in die Wissenscha­ft trauen können. „Ich hab gedacht, Professore­n sind urstreng, aber die waren alle sehr nett, man konnte viele Fragen stellen und normal mit ihnen reden“, erzählt Ivan.

Auch die Wissenscha­ftler lieferten positives Feedback: Man merke den Kindern den großen Wissensdur­st an.

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Ahmed, Tala, Mateusz, Ela, Ivan und Marin hatten viel Spaß beim Lernen und bei Exkursione­n zu wissenscha­ftlichen Einrichtun­gen
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