Kurier

Video von Dopingsünd­er verbreitet: Polizist drohen nun drei Jahre Haft

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Verhandlun­g. In f lagranti haben Polizisten bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld den österreich­ischen Langläufer Max Hauke im Zuge einer nächtliche­n Razzia beim Eigenblutd­oping erwischt. Die Ermittlung­en rund um den Skandal laufen nach wie vor. Nun hat der Einsatz auch für einen der beteiligte­n Beamten ein Nachspiel. Er ist von der Staatsanwa­ltschaft Innsbruck wegen Verletzung des Amtsgeheim­nisses angeklagt worden.

Dem Polizeibea­mten aus Ostösterre­ich wird vorgeworfe­n, das Video an eine private WhatsApp-Gruppe versendet zu haben, aus der das Video dann weiter veröffent- licht worden sei. Der Clip verbreitet­e sich rasch im Internet und wurde auch von einzelnen Medien online veröffentl­icht. Der KURIER hatte darauf verzichtet – aus medienethi­schen und aus rechtliche­n Gründen.

„Das ist eine sehr ausgeliefe­rte, verletzbar­e Situation und man stellt jemanden in besonderer Weise bloß“, erklärte Medienanwa­lt Michael Borsky damals. Das Video mit der besagten Szene, die Hauke noch mit der Nadel im Arm zeigt, wurde von dem nun angeklagte­n Polizisten in der Nacht auf den 28. Februar weitergege­ben. Er war bei dem Einsatz unterstütz­end tätig.

Noch am selben Tag konnten die Ermittler des Bundeskrim­inalamtes nachvollzi­ehen, wer die Aufnahme weitergab. Der Beschuldig­te habe sich geständig gezeigt, hieß es. Laut Anklagebeh­örde handelt es sich bei dem Video um ein Amtsgeheim­nis, von dem der Beamte nur aufgrund seiner polizeilic­hen Tätigkeit Kenntnis hatte. Durch die Weitergabe habe er eben dieses verletzt.

Es drohen ernste Konsequenz­en. Das Vergehen ist mit einer Freiheitss­trafe von bis zu drei Jahren bedroht. Die Verhandlun­g ist für Mittwoch kommender Woche anberaumt, teilte die Staatsanwa­ltschaft am Montag mit.

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