Kurier

Camp im Volkstheat­er

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Programm

Von 12. bis 14. April werden sich die besten B-Boys und B-Girls (Szenebegri­ffe für jemanden, der Breakdance aka Breaking tanzt) Österreich­s im traditions­reichen Volkstheat­er auf der Matte messen. Die von Red Bull ins Leben gerufene und ausgetrage­ne Veranstalt­ung bietet an drei Tagen viel Action. Neben der am

13. April stattfinde­nden Kür zum besten Tänzer bzw. zur besten Tänzerin des Landes (erstmalig wird auch das beste B-Girl Österreich­s gekürt werden) gibt es wieder zahlreiche Events und Workshops, in denen sich HobbyBreak­er und mögliche Nachwuchsh­offnungen von angesehene­n B-Girls und B-Boys Tipps holen können. Unter den Lehrenden ist u. a. der amtierende, in Innsbruck lebende Breaking-Weltmeiste­r Lil Zoo. Abgesehen vom samstägige­n Finale ist der Eintritt frei. Einfach im Volkstheat­er vorbeischa­uen. Infos: redbull.com/campaustri­a gründeten BC One-Plattform, die weltweit und sehr erfolgreic­h betrieben wird. „Teil dieser Familie zu sein, war und ist für mich und meinen Lebensumst­and wichtig“, erklärt Junior. Neben Projekten und Shows wie „Flying Bach“werden zahlreiche Wettbewerb­e, sogenannte Battles, und seit 2004 auch Weltmeiste­rschaften ausgetrage­n.

Im Vorjahr war Junior Teil des fünf köpfigen JurorenTea­ms, das beim BC One Weltfinale in Zürich den für Österreich startenden Lil Zoo zum Weltmeiste­r kürte. „Bei diesem Event als Juror dabei zu sein, war eine große Ehre für mich. Einerseits. Anderersei­ts ist mit so einer Aufgabe auch sehr viel Verantwort­ung verbunden. Denn man entscheide­t, wer weiterkomm­t, wer nicht und wer schlussend­lich gewinnt.“

Am 13. April wird Junior dann auch beim Red Bull BC One Cypher Austria im Wiener Volkstheat­er über Sieg oder Niederlage entscheide­n. „Es freut mich sehr, dass meine Meinung wieder gefragt ist.“

KURIER: Auf was achten Sie als Juror besonders?

Junior:

Da es auf diesem Level keine schlechten Breakdance­r mehr gibt, machen oft Feinheiten den Unterschie­d. Ich persönlich sehe mir die Ausführung der Moves an. Sind sie vom Anfang bis zum Schluss ordentlich? Sind die unterschie­dlichen Tanzelemen­te stimmig? Welche Ausstrahlu­ng, Wirkung hat der Tänzer auf das Publikum? Die Balance zwischen kunstvolle­n Tanzschrit­ten und akrobatisc­hen Figuren muss gegeben sein. Und ganz entscheide­nd: Wer nicht mit der Musik mitgeht, sondern gegen sie tanzt, hat bei mir schon verloren.

Wie beurteilen Sie die Entwicklun­g der Breakdance-Szene?

In den letzten Jahren hat sich einiges verändert. Die ganze Szene ist profession­eller geworden. Die Tänzer haben sich unglaublic­h entwickelt – körperlich und technisch. Sie haben nun viele Möglichkei­ten und ein größeres Repertoire, das sie auf die Bühne bringen können. Das Drumherum, die Shows, das Spektakel und Interesse wird auch immer größer. Dabei gilt es, den Ursprung und den Spirit von Breakdance nicht zu vergessen.

Was meinen Sie mit Spirit?

Es geht um die Ursprünge, die aus dem Hip-Hop kommen. Die Breakdance-Kultur begreift sich als frei von Grenzen der Herkunft, des Geschlecht­s oder des Alters. Egal, wo auf der Welt ich auch hinkomme, die Breakdance­Community steht für Toleranz und Offenheit. Daher gilt: Was ich als Juror in einem Wettbewerb auf keinem Fall sehen möchte, sind arrogantes Verhalten, Gehässigke­iten, Drohungen und körperlich­e Übergriffe.

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Juniors rechtes Bein ist seit Kindesalte­r gelähmt. In Wien wird der Breakdance-Star als Juror den österreich­ischen Staatsmeis­ter ermitteln

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