Der Uhudler bleibt ein Burgenländer
EU-Agrarausschuss. Antrag auf EU-weite Auspflanzung wurde abgelehnt
Der grüne EU-Abgeordnete Thomas Waitz ist mit der Forderung nach einer EU-weiten Freigabe für den Anbau von Uhudler abgeblitzt. Sein Antrag wurde im Agrarausschuss abgelehnt. Somit dürfen die Trauben für das Kultgetränk weiterhin nur im Burgenland und auf ausgewählten Flächen in der Steiermark angebaut werden.
Waitz wollte ursprünglich das Anbauverbot in der EU komplett kippen, hatte dann aber einen Kompromissantrag eingebracht. Dieser hätte vorgesehen, dass nur Länder mit einer gewissen Uhudler-Tradition um Ausnahmen ansuchen könnten. „Angesichts der Vorteile von Direktträgern und der zunehmenden Nachfrage seitens der Konsumenten wäre es doch ein Witz, wenn wir das Angebot künstlich beschränken“, argumentiert der Bio-Bauer und grüne EUAbgeordnete.
SPÖ und Grüne dafür
Rückendeckung erhält er sowohl von den burgenländischen Grünen als auch von SPÖ-Landtagspräsidentin Verena Dunst. Beide befürworten die EU-weite Legalisierung des Uhudlers. Für den grünen Landtagsabgeordneten Wolfgang Spitzmüller sind „Direktträger resistent gegen Krankheiten, Schädlinge und Pilze und brauchen keine Pestizide. Sie sind besonders nachhaltig und tragen zur Vielfalt in der Landwirtschaft bei.“
Anders sieht das Harald Kaiser, Obmann des Vereins Freunde des Uhudlers, dem 25 Gemeinden und 342 Weinbauern angehören. Er sieht keine Notwendigkeit für eine Aufhebung des Anpflanzverbots. „Der Uhudler soll dort bleiben, wo er herkommt.“Dass die Direktträgertrauben im ganzen Burgenland ausgepflanzt werden dürfen, stört ihn nicht. „Unsere UhudlerWort-Bild-Marke ist ohnehin seit 1989 geschützt.“
Ursprünglich kommen die Reben aus den USA. Sie wurden im 19. Jahrhundert importiert, weil sie resistent gegen die Reblaus sind, die zu dieser Zeit in Europa wütete und den gesamten Weinbau bedrohte.