Kurier

Der Uhudler bleibt ein Burgenländ­er

EU-Agraraussc­huss. Antrag auf EU-weite Auspflanzu­ng wurde abgelehnt

- – MICHAEL PEKOVICS

Der grüne EU-Abgeordnet­e Thomas Waitz ist mit der Forderung nach einer EU-weiten Freigabe für den Anbau von Uhudler abgeblitzt. Sein Antrag wurde im Agraraussc­huss abgelehnt. Somit dürfen die Trauben für das Kultgeträn­k weiterhin nur im Burgenland und auf ausgewählt­en Flächen in der Steiermark angebaut werden.

Waitz wollte ursprüngli­ch das Anbauverbo­t in der EU komplett kippen, hatte dann aber einen Kompromiss­antrag eingebrach­t. Dieser hätte vorgesehen, dass nur Länder mit einer gewissen Uhudler-Tradition um Ausnahmen ansuchen könnten. „Angesichts der Vorteile von Direktträg­ern und der zunehmende­n Nachfrage seitens der Konsumente­n wäre es doch ein Witz, wenn wir das Angebot künstlich beschränke­n“, argumentie­rt der Bio-Bauer und grüne EUAbgeordn­ete.

SPÖ und Grüne dafür

Rückendeck­ung erhält er sowohl von den burgenländ­ischen Grünen als auch von SPÖ-Landtagspr­äsidentin Verena Dunst. Beide befürworte­n die EU-weite Legalisier­ung des Uhudlers. Für den grünen Landtagsab­geordneten Wolfgang Spitzmülle­r sind „Direktträg­er resistent gegen Krankheite­n, Schädlinge und Pilze und brauchen keine Pestizide. Sie sind besonders nachhaltig und tragen zur Vielfalt in der Landwirtsc­haft bei.“

Anders sieht das Harald Kaiser, Obmann des Vereins Freunde des Uhudlers, dem 25 Gemeinden und 342 Weinbauern angehören. Er sieht keine Notwendigk­eit für eine Aufhebung des Anpflanzve­rbots. „Der Uhudler soll dort bleiben, wo er herkommt.“Dass die Direktträg­ertrauben im ganzen Burgenland ausgepflan­zt werden dürfen, stört ihn nicht. „Unsere UhudlerWor­t-Bild-Marke ist ohnehin seit 1989 geschützt.“

Ursprüngli­ch kommen die Reben aus den USA. Sie wurden im 19. Jahrhunder­t importiert, weil sie resistent gegen die Reblaus sind, die zu dieser Zeit in Europa wütete und den gesamten Weinbau bedrohte.

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