„Nicht Schwanz einziehen“: Ausrutscher in Heereszeitung
Kurios. Panne wurde händisch mit Stift übermalt
Ausgebildet werden sollen harte Jungs, die ihr Land wenn nötig auch mitWaffengewaltverteidigen. Dassman an der ältesten Militärakademie der Welt dafür keine zu zartbesaiteten Männer und Frauen braucht, ist naheliegend. Formulierenhätteman es jedoch vielleicht etwas anders sollen.
An der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt ist man anlässlich der nö. Landesausstellung 2019 in eine Sexismus-Falle getappt. Auf der letzten Seite der anlässlich der LandesausstellungdruckfrischenImageZeitung „Alma Mater“findet sich eine Art Anforderungsprofil für zukünftige Bewerber. Du bist Leader, kein Follower ... Du suchst das Abenteuer ... Dutraust Dir zu, Aktionenzu planen ... heißt es dabei unter anderem.
Auffallend ist, dass auf den Tausenden Exemplaren der Zeitung einer der Sätze dick mit Korrekturstift übermalt ist. Wer genauer hinsieht, oder etwas mit dem Fingernagel nachhilft, kann allerdings die darunter versteckte Botschaft erspähen: Du ziehst nicht gleich den Schwanz ein, wenn es hart auf hart kommt.
Angst vor Debatte
Nachdem die interne Qualitätskontrolle und das Lektorat der Image-Zeitung nichts daran auszusetzen hatten, ließderSatzerstbeidenGenderdes Bundesheers die Alarmglocken schrillen – nämlich aus Angst vor einer breitangelegtenSexismus-Debatte. „Zu dem Zeitpunktwar es allerdings zu spät und die erste Auflage bereits gedruckt“, erklärt der Sprecher der Theresianischen Militärakademie, HannesKerschbaumer.
AnstattTausende Exemplare inletzter Sekundeeinzustampfen, entschied man sich dazu, das 24-seitige Druckwerk den Besuchern der Burg nicht vorzuenthalten. Zumal es einen besonderen Anlass gab.
Die Militärakademie ist mit dem Grabmal von Kaiser MaximilianI. einerderNebenschauplätze der nö. Landesausstellung 2019. Seit der Eröffnung am 30. März wird auch die Offiziersschmiede von den Ausstellungsbesucherngestürmt.
1500 Besucher
Mehr als 1500 bekamen dabei auch die Image-Zeitung mit nach Hause. „Wir wollten natürlich in keiner Weise sexistisch erscheinen und damit auch niemanden vergrämen oder verletzten. Aber anfangs hat niemand etwas Verwerfliches daran gefunden“, erklärt Hannes Kerschbaumer.
Daher wurde die betreffende Passage zunächst in mühevoller Handarbeit mit Korrekturlack überzogen. Dies blieb den kritischen Blicken der Leser jedoch nicht verborgen.
In einigen Tagen sollte dasThemaendgültigerledigt sein. Ander Militärakademie hat man den Text ausgebessert und die Umschlagseite frisch drucken lassen. Danach sollen alle Exemplare die korrigierte Version der „AlmaMater“erhalten.