Kurier

Kogler „der Beste“für Neuwahl

- – RAFFAELA LINDORFER

Brüssel oder Wien?

Nach der rauschende­n Wahlnacht musste die grüne Parteiführ­ung am Montag sofort an den Verhandlun­gstisch: Nach der EU-Wahl ist vor der Nationalra­tswahl – und es muss ein Spitzenkan­didat her.

Am Wahlabend gab es eine logische Antwort: Werner Kogler. Ihm verdanken die Grünen nach dem Wahldesast­er 2017 den Wiederauf bau der Partei und nun das fulminante EU-Ergebnis von 14 Prozent.

Kogler sollte eigentlich neben Sarah Wiener sein Mandat im EU-Parlament antreten. Der ursprüngli­che Plan lautete, dass er Parteichef bleibt, bis ein Nachfolger für die Nationalra­tswahl 2022 aufgebaut ist. Ibiza-Affäre und Neuwahl haben die Grünen überrumpel­t.

„Wir müssen improvisie­ren und tun, was das Beste für die Grünen ist“, heißt es. Eine Mehrheit wolle Kogler im Nationalra­t sehen. Die Entscheidu­ng soll nach der heutigen Sitzung der Länderspit­zen dann am Mittwoch vom Vorstand fixiert werden.

Mögliche Doppelspit­ze

Als Alternativ­e wurde am Wahlabend mehrfach Rudi Anschober genannt. Der oberösterr­eichische Landesrat kommentier­t das nicht, sagt weder Ja noch Nein.

Vom linken Flügel wird Sigi Maurer für eine mögliche Doppelspit­ze ins Spiel gebracht. Die Ex-Abgeordnet­e hat durch einen Rechtsstre­it mit einen Bierwirt in der #MeToo-Debatte von sich reden gemacht.

Für die Plätze hinter Kogler gibt es ein paar Interessen­ten: David Stögmüller, einer von zwei Bundesräte­n, will an „wählbarer Stelle kandidiere­n“. Auch den Burgenländ­er Michel Reimon, der nicht mehr für die EU-Wahl angetreten ist, würde es reizen. Die Kandidaten­liste soll bis Ende Juni stehen.

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