Trenkwalder-Chef Wechner tritt vorzeitig ab
Marktführer. Geschäftsführer-Wechsel nach nur einem Jahr. Eigentümer Droege ringt um Strategie
Nach nur einem Jahr an der Unternehmens-Spitze nimmt Trenkwalder-Österreich-Chef und LercherNachfolger Matthias Wechner schon wieder seinen Hut. Wie der KURIER aus Unternehmenskreisen erfuhr, soll der vorzeitige Abgang bereits fixiert worden sein, noch im Sommer dürfte sein Nachfolger präsentiert werden.
Trenkwalder-Eigentümer Droege wollte den Abgang vorerst nicht offiziell bestätigen, Wechner selbst war für den KURIER nicht erreichbar. Der Tiroler wurde erst im Juli des Vorjahres vom Sicherheitsdienstleister G4S abgeworben, wo er zehn Jahre lang die Geschäfte leitete. Zuvor sammelte der 42-Jährige Politerfahrung im Kabinett des damaligen ÖVP-Innen- und Verteidigungsministers Günther Platter.
Mit rund 6000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 300 Mio. Euro ist Trenkwalder in Österreich nach wie vor die Nummer Eins am Zeitarbeits-Markt. Die Geschäfte laufen jedoch längst nicht mehr so rund wie vor 20 Jahren, als Firmengründer Richard Trenkwalder die Branche aufmischte.
Der rasante Aufstieg zum Global Player und teures Fußball-Sponsoring führten zu hohen Schulden, nach der Finanz- und Wirtschaftskrise schrammte Trenkwalder nur knapp an der Pleite vorbei. 2011 übernahm das deutsche Beratungs- und Investmenthaus Droege Group 75 Prozent der Anteile der Trenkwalder International inklusive aller Tochtergesellschaften. Die RLB Oberösterreich half mit Kreditlinien aus, um das Unternehmen sanieren zu können.
Für die deutschen Investoren erweist sich der Personalüberlasser als Klotz am Bein. Seit Jahren wird um eine neue Strategie gerungen, zugleich muss an allen Ecken und Enden gespart werden. Die jüngste Übersiedelung der UnternehmensZentrale von Schwadorf/NÖ nach Wien-Landstraße soll erneut hohe Kosten verursacht haben.