Auf die weltmeisterliche Siegesfahrt folgt ein letzter, großer Abschied
Formel 1. Hamilton untermauert in Monaco seine Ausnahmestellung, amMittwoch geht’s zur Lauda-Zeremonie.
Lachen ist bekanntlich die beste Medizin. Und nichts sorgt in der Formel 1 für glückseligere Blicke als ... ein Sieg. Dementsprechend zufrieden bilanzierte Mercedes nach einem für sie so aufreibenden Rennwochenende in Monaco.
Nur wenige Tage nach dem Tod von Team-Aufsichtsrat Niki Lauda sorgte Lewis Hamilton im Fürstentum für einen emotionalen Sieg. „Weltmeisterliche Leistung für einen Weltmeister, der leider nicht mehr unter uns weilt“, urteilte daher auch Teamchef Toto Wolff.
Ähnlich kommentierte auch die internationale Presse die Siegesfahrt des Titelverteidigers und WM-Favoriten. „Ein Sieg, der auf intensiver Spannung, nervenaufreibender Anstrengung, Schweiß und intuitiver Entschlossenheit fußte, ist sicher einer, den Lauda bewundert und als absolut verdient angesehen hätte“, schrieb der britische Guardian.
Tatsächlich hatte Mercedes in den engen Gassen hart zu kämpfen. Hamilton beschwerte sich mehrmals im Boxenfunk über die Strategie seiner Crew. „Rückblickend wissen wir, dass die Reifenwahl bei Lewis falsch gewesen ist. Wir hätten bei seinem Stopp auf die harten Reifen wechseln müssen“, erklärte Wolff. Doch Hamilton bügelte die Fehleinschätzung seiner Strategen meisterhaft auf der Strecke aus. Der ungeduldige Max Verstappen im Red Bull versuchte sein Glück in der Attacke – und wurde letztlich aufgrund einer Fünf-Sekunden-Strafe noch vom Podest geschubst.
Dort fand sich Sebastian Vettel als Zweiter wieder. Und der Ferrari-Star scheint in den Straßenschluchten von Monaco die Lust am Rennfahren wieder entdeckt zu haben. „Wir arbeiten sehr hart und mit Hochdruck daran, die Lücke zu schließen und den Spieß möglichst bald umzudrehen, damit es nicht zu langweilig wird“, sagte der WM-Dritte.
Vieles deutet aber darauf hin, dass Vettel in seinem fünften Ferrari-Jahr sehr früh im Kampf um die Weltmeisterschaft rechnerisch raus sein könnte. 55 Punkte fehlen dem vierfachen Weltmeister bereits auf Hamilton, der als Topfavorit in zwei Wochen nach Kanada kommt.
300 Ehrengäste
Davor steht der Formel 1 aber noch ein schwerer Gang bevor. Am Mittwoch werden viele Verantwortliche der Königsklasse, darunter auch Hamilton, in Wien bei der Trauerfeier für Niki Lauda im Stephansdom anwesend sein. Insgesamt werden 300 Ehrengäste ab 8 Uhr erwartet, die übrigen 800 Sitzund 3.000 Stehplätze stehen zur freien Verfügung.
Angekündigt haben sich unter anderen Fürst Albert von Monaco mit seiner Frau Charlene, Schauspieler Daniel Brühl, der Lauda im Hollywood-Film „Rush“verkörpert hat, sowie Ex-Formel-1Chef Bernie Ecclestone.
Abseits der Formel-1Welt dürfte Arnold Schwarzenegger einer der prominenten Ehrengäste sein. Fotound Videoaufnahmen sind in der Kirche während der Trauerfeier verboten.