Kurier

Der große Umzug hat begonnen

Kraftakt. Drei komplette Häuser ziehen ins KH Nord. Den Anfang machte am Montag das Krankenhau­s Floridsdor­f

- VON STEFANIE RACHBAUER UND JEFF MANGIONE (FOTOS)

So ruhig hatte es Gerhard Höcht im Spital noch nie. Der 60-Jährige hat eine Woche auf der 2. Chirurgisc­hen Station im Krankenhau­s Floridsdor­f hinter sich. „Wegen einer Gallen-OP“, sagt er. Seit Samstag gehört ihm das Fünf-BettZimmer mit Blick auf den Hof allein. Doch dieser Luxus ist bald vorbei: Neben Höcht auf dem Bett steht seine gepackte Reisetasch­e.

Der Donaustädt­er ist einer der letzten Patienten, der in dem Spital in der Hinaysgass­e behandelt wurde. Am Montag schloss es nach rund 80 Jahren seine Pforten. „Es ist ein spezielles Gefühl, wenn man weiß, da waren vorher hundert Patienten und jetzt geht man alleine den Gang hinunter“, sagt Höcht über die finalen Betriebsta­ge.

Trotz der Schließung sind die rund 600 Spitalsmit­arbeiter nun nicht arbeitslos. Sie treten ihre Schichten künftig rund drei Kilometer weiter in der Brünner Straße an – im Krankenhau­s Nord. In einer Woche wird dort der erste Patient behandelt.

Auch wenn fast keines der 180 Betten mehr belegt ist, hat das Personal im Krankenhau­s Floridsdor­f noch genug zu tun. Im Akut-Raum im Erdgeschoß, wo bisher etwa Herzinfark­t-Patienten versorgt wurden, türmen sich Kartons. Dazwischen: Männer und Frauen in Schlupf hemden, die Beatmungsm­asken, Intubation­ssets und Stethoskop­e in die Kisten schlichten.

Abschiedss­chmerz

Patienten oder Geräte umzusiedel­n, bliebt ihnen aber erspart. Erstere werden rechtzeiti­g entlassen, letztere seien für das KH Nord neu angeschaff­t worden, erklärt die Ärztliche Direktorin Margot Löbl. Noch brauchbare­s Inventar werde in anderen Gemeindesp­itälern weiterverw­endet – oder gespendet. Bei David Erbida, der in der

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Vitrinen leer, Müllsäcke voll: Was in Floridsdor­f schon geschafft ist, steht anderen Spitälern noch bevor
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Gerhard Höcht war einer der letzten Patienten in der Hinaysgass­e

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