Kurier

Was nicht selbstvers­tändlich ist

Dreharbeit­en. Patricia Aulitzky ist nach ihrer Babypause mit „Blind ermittelt“zurück am Set

- VON CHRISTOPH SILBER

Mit den Dreharbeit­en für die ARD/ORF-Reihe „Blind ermittelt“ist Patricia Aulitzky nach der Geburt ihres ersten Kindes vor die Kamera zurückgeke­hrt. In zwei neuen Folgen sind der blinde, ehemalige Chefinspek­tor Alexander Haller (Philipp Hochmair) und sein Berliner Freund und Helfer Nikolai Falk (Andreas Guenther) besonders gefordert. Und das hat mit Hallers Schwester Sophie (Aulitzky) zu tun …

Wie ein „Nachhausek­ommen“beschreibt die 39-Jährige die Rückkehr ans Filmset. „Die Dreharbeit­en zu ‚Blind ermittelt‘ waren für mich in der aktuellen Situation optimal, denn wir haben in Wien gedreht und so konnte ich zu Hause wohnen. Das hat organisato­risch Vieles vereinfach­t.“Es sei aber vor allem menschlich sehr positiv gewesen. „Das Team, die Mona Film, das ist ja schon wenig wie eine Familie.“

Und die schaute auch auf die Jung-Mutter und ihren Max. „Man war sehr hilfsberei­t und hat vorab beispielsw­eise wegen Still-Pausen gefragt. Das fand ich von der Mona Film wahnsinnig nett. Ich weiß heute, dass dieses Entgegenko­mmen einer Schauspiel­erin gegenüber, die gerade Mutter geworden ist, nicht selbstvers­tändlich ist.“Schauspiel­erisch gebe es hingegen ohnehin keine Unterschie­de gegenüber der Zeit davor.

Grenzsitua­tion

ein In ihrer Rolle ist jedenfalls einiges los. „Sophie ist eine wesentlich­e Protagonis­tin der Handlung. Sie erlebt große Angst und eine Situation, die eigentlich unvorstell­bar ist. Das macht etwas mit ihr und verändert sie, was Wirkung über eine Folge hinaus zeigt. Das interessie­rt mich als Schauspiel­erin“, erklärt Aulitzky. Und das klingt doch sehr viel herausford­ernder, als „Lena Lorenz“zu sein.

Beim Dreh einer der Folgen war Aulitzky sogar viele Stunden mit Händen und Füßen an einen Stuhl gefesselt. „Das blieb ich manchmal auch in den Pausen, weil es zu lange gedauert hätte, die Situation jedes Mal aufs Neue wiederherz­ustellen“, schildert sie. Und „auch wenn es ein wenig absurd klingt, das Gefühl, das da in einem hochkommt, diese Hilf losigkeit, ist schon sehr mies.“

Nach der Babypause ging Aulitzky mit „Blind ermittelt“dosiert ans Werk. „Es war optimal, mit dieser Rolle nicht gleich wieder jeden Tag vor der Kamera zu stehen, sondern auch Zeit für die junge Familie zu haben.“Und sie schwärmt: „Ich möchte mein Kind auf gar keinen Fall missen, es bereichert so großartig mein Leben.“Sie betont aber auch: „Ich liebe meinen Beruf, der ja auch Berufung ist, und versuche nun, beides zu vereinbare­n.“Das ist auch für eine bekannte Schauspiel­erin nicht einfach. „Der Organisati­onsaufwand ist natürlich größer und man braucht ein gutes Netzwerk, muss vorausscha­uend denken.“Sie sei glücklich, dass es im Moment gut gelingt, das Muttersein und ihren unsteten Beruf unter einen Hut zu bekommen.

Aussichten

Sie weiß aber auch um die Kehrseite ihres Berufs und darum, wenn das „Mutterglüc­k“ins Unglück mutiert. „Ich kenne Kolleginne­n, die nach der Schwangers­chaft Schwierigk­eiten hatten, überhaupt noch zu Castings eingeladen zu werden.“Das wäre natürlich kontraprod­uktiv, gerade in einer Branche, die sich aufgeklärt und modern gibt, grantelt Aulitzky, die es, glückliche­rweise, besser erwischt hat. „Ich hatte Castings und im Spätsommer steht ein sehr schönes Projekt an“, freut sie sich.

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Zwei neue Filme der ARD/ORF-Reihe „Blind ermittelt“: Für Patricia Aulitzky geht es darin heftig zur Sache. Philipp Hochmair (re.) und Andreas Guenther sind gefordert
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„Lena Lorenz“war einmal: Aulitzky hat neue Herausford­erungen gefunden – privat und vor der Kamera

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