Foda holt Kalajdzic nicht: Ein Risiko, zwei Meter groß
EM-Qualifikation. Ohne ein Länderspiel könnte Österreichs größte Stürmerhoffnung noch von Serbien abgeworben werden
Zwei Meter groß, beweglich, technisch stark, torgefährlich und obendrein nicht langsam. Klingt wie Zlatan Ibrahimovic. Nicht ganz: Die Rede ist von Sasa Kalajdzic. Stürmertypen wie der 21-Jährige sind in aller Welt gefragt.
Für Österreichs A-Nationalteam reicht es noch nicht. Das ist zumindest die Meinung von Franco Foda, in diesem Fall die entscheidende.
Der Teamchef gab am Dienstag seinen Kader für die bevorstehenden Spiele in der EM-Qualifikation bekannt. Der Name Kalajdzic war nicht unter jenen 24 Mann zu finden, die es gegen Slowenien (7. Juni) und Nord-Mazedonien (10. Juni) richten sollen. Damit riskieren Teamchef und ÖFB den Verlust des Stürmers für alle Zeit. Denn mittlerweile will Serbiens Verband, dass Kalajdzic für das Land seiner Vorfahren spielt.
Derzeit trägt der Admiraner noch den österreichischen Adler auf der Brust. Mit dem U-21-Team wird er die EM in Italien bestreiten (16.–30. Juni). Doch so lange er keinen Einsatz im A-Nationalteam vorzuweisen hat, ist ein Verbandswechsel möglich. Kalajdzic selbst sagte zu Sky: „Ich hasse es, zu spekulieren. Ich habe von keinem der beiden A-Teams eine Einberufung erhalten. Sollte es dazu kommen, werde ich entscheiden.“Die Gefahr besteht, dass er nach einer starken U-21-EM und vor dem nächsten Länderspieltermin im September einen Brief aus Belgrad erhält.
Zu verstehen ist, dass Foda in zwei Partien, in denen auch für ihn viel auf dem Spiel steht, nicht experimentieren will. Indes ließe sich für Kalajdzic argumentieren, dass sich Österreichs Stürmer selten auszeichnen. Egal, ob Burgstaller (23 Länderspiele, ein Tor), Gregoritsch (11/1) oder Sabitzer (33/5) – keiner bestätigt im Team seine Leistungen aus der deutschen Bundesliga.
Sollten es erwähnte Herren im Juni nicht richten, wird beim ÖFB ohnehin mehr infrage gestellt werden als nur die Personalie eines Stürmers. Um dies zu verhindern, will Foda einiges ändern. Am Sonntag empfängt der Deutsche die Spieler in Pörtschach, um sie auf die Partie gegen Slowenien in Klagenfurt vorzubereiten. Das Spiel habe laut Foda „Finalcharakter“. Um nicht ein ähnlich böses Erwachen zu erleben wie im März in Israel, habe er Gespräche mit Leistungsträgern geführt. Verändert werden sollen gewisse Vorgänge in der Vor- und Nachbereitung der Länderspiele. Konkretes verriet Foda nicht.
Nahezu gleich bleibt das Personal. Mit Salzburgs Albert Vallci schaffte es ein Neuer ins Team. Konsequent war Franco Foda bei den Torhütern: Rapids Strebinger ist nach ein paar Patzern im Frühjahr nicht mehr dabei. Pavao Pervan ersetzt ihn.