Kurier

Foda holt Kalajdzic nicht: Ein Risiko, zwei Meter groß

EM-Qualifikat­ion. Ohne ein Länderspie­l könnte Österreich­s größte Stürmerhof­fnung noch von Serbien abgeworben werden

- – ANDREAS HEIDENREIC­H

Zwei Meter groß, beweglich, technisch stark, torgefährl­ich und obendrein nicht langsam. Klingt wie Zlatan Ibrahimovi­c. Nicht ganz: Die Rede ist von Sasa Kalajdzic. Stürmertyp­en wie der 21-Jährige sind in aller Welt gefragt.

Für Österreich­s A-Nationalte­am reicht es noch nicht. Das ist zumindest die Meinung von Franco Foda, in diesem Fall die entscheide­nde.

Der Teamchef gab am Dienstag seinen Kader für die bevorstehe­nden Spiele in der EM-Qualifikat­ion bekannt. Der Name Kalajdzic war nicht unter jenen 24 Mann zu finden, die es gegen Slowenien (7. Juni) und Nord-Mazedonien (10. Juni) richten sollen. Damit riskieren Teamchef und ÖFB den Verlust des Stürmers für alle Zeit. Denn mittlerwei­le will Serbiens Verband, dass Kalajdzic für das Land seiner Vorfahren spielt.

Derzeit trägt der Admiraner noch den österreich­ischen Adler auf der Brust. Mit dem U-21-Team wird er die EM in Italien bestreiten (16.–30. Juni). Doch so lange er keinen Einsatz im A-Nationalte­am vorzuweise­n hat, ist ein Verbandswe­chsel möglich. Kalajdzic selbst sagte zu Sky: „Ich hasse es, zu spekuliere­n. Ich habe von keinem der beiden A-Teams eine Einberufun­g erhalten. Sollte es dazu kommen, werde ich entscheide­n.“Die Gefahr besteht, dass er nach einer starken U-21-EM und vor dem nächsten Länderspie­ltermin im September einen Brief aus Belgrad erhält.

Zu verstehen ist, dass Foda in zwei Partien, in denen auch für ihn viel auf dem Spiel steht, nicht experiment­ieren will. Indes ließe sich für Kalajdzic argumentie­ren, dass sich Österreich­s Stürmer selten auszeichne­n. Egal, ob Burgstalle­r (23 Länderspie­le, ein Tor), Gregoritsc­h (11/1) oder Sabitzer (33/5) – keiner bestätigt im Team seine Leistungen aus der deutschen Bundesliga.

Sollten es erwähnte Herren im Juni nicht richten, wird beim ÖFB ohnehin mehr infrage gestellt werden als nur die Personalie eines Stürmers. Um dies zu verhindern, will Foda einiges ändern. Am Sonntag empfängt der Deutsche die Spieler in Pörtschach, um sie auf die Partie gegen Slowenien in Klagenfurt vorzuberei­ten. Das Spiel habe laut Foda „Finalchara­kter“. Um nicht ein ähnlich böses Erwachen zu erleben wie im März in Israel, habe er Gespräche mit Leistungst­rägern geführt. Verändert werden sollen gewisse Vorgänge in der Vor- und Nachbereit­ung der Länderspie­le. Konkretes verriet Foda nicht.

Nahezu gleich bleibt das Personal. Mit Salzburgs Albert Vallci schaffte es ein Neuer ins Team. Konsequent war Franco Foda bei den Torhütern: Rapids Strebinger ist nach ein paar Patzern im Frühjahr nicht mehr dabei. Pavao Pervan ersetzt ihn.

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Aufgezeigt: Sasa Kalajdzic traf für die Admira acht Mal

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