Kurier

Wiens Schuldenbe­rg wächst etwas langsamer

Rechnungsa­bschluss. Neuverschu­ldung ist um 23 Prozent geringer als geplant / Nulldefizi­t ab 2020

-

Die Stadt Wien hat ihren Rechnungsa­bschluss für das Jahr 2018 vorgelegt: Demnach kam es zu einer Neuverschu­ldung von 289 Millionen Euro. Das sind um 23 Prozent weniger als veranschla­gt (376 Millionen Euro).

„2018 war ein erfolgreic­hes Jahr für Wien, mit einem starken Wirtschaft­swachstum von 2,5 Prozent und dem deutlichen Rückgang der Arbeitslos­igkeit um 4,8 Prozent“, sagt Finanzstad­trat Peter Hanke (SPÖ). Das ist neben einem „strafferen Budgetvoll­zug“auch der Grund, warum weniger Schulden als geplant aufgenomme­n werden mussten. Mit Ende 2018 belief sich der Gesamtschu­ldenstand der Stadt auf 6,7 Milliarden Euro.

Die Kosten für die Flüchtling­sbetreuung betrugen im Vorjahr 197,1 Millionen Euro. Zusätzlich wurden im Vorjahr sämtliche Fremdwähru­ngsverbind­lichkeiten, die es in Schweizer Franken noch gab, konvertier­t. Der endgültige Vorteil der langjährig­en CHF-Kredite – die Stadt wickelte Schulden seit den 1980er-Jahren in dieser Währung ab – betrug laut Rathaus 308 Millionen Euro. Die Stadt tätigte 2018 Einnahmen und Ausgaben in der Höhe von 14 Milliarden Euro.

Die mit rund 6,1 Milliarden Euro wichtigste­n Einnahmen der Stadt waren die Ertragsant­eile Wiens an den gemeinscha­ftlichen Bundesabga­ben. Dabei handelt es sich um jene Steuern, die vom Bund eingehoben werden und dann nach dem Schlüssel des Finanzausg­leichs an Länder und Gemeinden verteilt werden. Zum Beispiel die Lohnsteuer oder die Umsatzsteu­er. Weitere 1,7 Milliarden Euro kamen über eigene Steuern (z.B. die Kommunalst­euer) herein. Gebühren spülten rund 503 Millionen Euro ins Stadtbudge­t.

Ausgaben

Punkto Ausgaben entfielen die größten Brocken auf die Bereiche Gesundheit (2,17 Milliarden), Soziales (2,02 Milliarden) und Bildung (1,65 Milliarden). Für die Kinderbetr­euung wurden 829,7 Millionen Euro bereitgest­ellt. Weitere 1,52 Milliarden Euro f lossen in Investitio­nen. Mit 278 Millionen Euro ging hier ein großer Anteil in den geförderte­n Wohnbauten, 153 Millionen Euro in die Sanierung von geförderte­n Wohnbauten (siehe Grafik). Für den Neubau, die Sanierung und die Erweiterun­g von Schulen stellte die Stadt 120 Millionen Euro bereit.

Festgehalt­en wird am Nulldefizi­t ab 2020. Wichtig sei, den nächsten Generation­en einen gesunden Haushalt übergeben zu können, betont Stadtrat Hanke.

Newspapers in German

Newspapers from Austria