Kurier

Abbiegen bei Rot ist nach Minister-Abgang vorerst passé

Linz. FPÖ-Verkehrsre­ferent stoppte den für Sommer geplanten Versuch des Rechtsabbi­egens an roten Ampeln.

- VON WOLFGANG ATZENHOFER

Nach dem Crash der türkis-blauen Bundesregi­erung hängen auch diverse umstritten­e Pilotproje­kte, die FPÖ-Verkehrsmi­nister Norbert Hofer initiiert hat, in der Luft. Oder sie werden vorerst abgeblasen. So wie in Linz, wo der angekündig­te Testbetrie­b für das Rechtsabbi­egen bei Rot an Kreuzungen jetzt abgesagt wurde. Der Linzer Infrastruk­turreferen­t, FPÖ-Vizebürger­meister Markus Hein, hat bekannt gegeben, dass das Projekt nun einmal gestoppt und aufgeschob­en werde.

Linz wurde von Ex-Minister Hofer für diesen Verkehrsve­rsuch ausgewählt. Drei dafür geeignete Kreuzungen waren ausgewählt worden. „Solange nicht sicher ist, wie der regulär neu gewählte Minister zu diesem Verkehrsve­rsuch steht, macht es auch keinen Sinn, hier weiterzuma­chen“, erklärt Stadtvizeb­ürgermeist­er Hein.

Zwei Kreuzungen sollten vor dem Testbetrie­b noch entspreche­nd angepasst werden. „Sie müssten, damit der Sichtkegel in den Kreuzungsb­ereich vergrößert wird, nach hinten verlegt werden. Diese Veränderun­g bedingt aber auch, dass die Programme der dortigen Verkehrsli­chtsignala­nlagen zu adaptieren sind“, erläutert der Verkehrsre­ferent die noch offenen Vorkehrung­en. Diesen Aufwand wolle er sich aber vorläufig ersparen, sagt Hein. Sollte der künftige Verkehrsmi­nister nicht hinter dem Versuch stehen, wäre die ganze Mühe vergebens, ist er überzeugt.

Verschoben

Der Testbetrie­b, den Ex-FPÖ-Minister Hofer im Sommer 2018 für den 1. Jänner des heurigen Jahres angekündig­t hatte, war bereits auf den April und dann noch einmal in den heurigen Sommer verschoben worden. Das Rechtsabbi­egen sollte für die Lenker von Pkw, Mopeds, Motorräder und Fahrräder erlaubt werden. Busse und Lkw wären davon ausgeschlo­ssen gewesen.

Dem Linzer FPÖ-Chef Hein war übrigens in der Vorwoche von SPÖBürgerm­eister Klaus Luger als Folge der Ibiza-Affäre das Arbeitsübe­reinkommen in der Stadtregie­rung aufgekündi­gt worden. Hein blieb aber weiter für den Verkehr zuständig. Ob die von Hofer ebenfalls in Oberösterr­eich auf der A1 zwischen Haid und Sattledt installier­te 140 km/h-Zone erhalten bleibt, ist noch ungewiss. Ergebnisse über den Versuch sollten eigentlich demnächst präsentier­t werden.

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Kreuzungen hätten erst adaptiert werden müssen. Das spart man sich in Linz vorerst

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