Abbiegen bei Rot ist nach Minister-Abgang vorerst passé
Linz. FPÖ-Verkehrsreferent stoppte den für Sommer geplanten Versuch des Rechtsabbiegens an roten Ampeln.
Nach dem Crash der türkis-blauen Bundesregierung hängen auch diverse umstrittene Pilotprojekte, die FPÖ-Verkehrsminister Norbert Hofer initiiert hat, in der Luft. Oder sie werden vorerst abgeblasen. So wie in Linz, wo der angekündigte Testbetrieb für das Rechtsabbiegen bei Rot an Kreuzungen jetzt abgesagt wurde. Der Linzer Infrastrukturreferent, FPÖ-Vizebürgermeister Markus Hein, hat bekannt gegeben, dass das Projekt nun einmal gestoppt und aufgeschoben werde.
Linz wurde von Ex-Minister Hofer für diesen Verkehrsversuch ausgewählt. Drei dafür geeignete Kreuzungen waren ausgewählt worden. „Solange nicht sicher ist, wie der regulär neu gewählte Minister zu diesem Verkehrsversuch steht, macht es auch keinen Sinn, hier weiterzumachen“, erklärt Stadtvizebürgermeister Hein.
Zwei Kreuzungen sollten vor dem Testbetrieb noch entsprechend angepasst werden. „Sie müssten, damit der Sichtkegel in den Kreuzungsbereich vergrößert wird, nach hinten verlegt werden. Diese Veränderung bedingt aber auch, dass die Programme der dortigen Verkehrslichtsignalanlagen zu adaptieren sind“, erläutert der Verkehrsreferent die noch offenen Vorkehrungen. Diesen Aufwand wolle er sich aber vorläufig ersparen, sagt Hein. Sollte der künftige Verkehrsminister nicht hinter dem Versuch stehen, wäre die ganze Mühe vergebens, ist er überzeugt.
Verschoben
Der Testbetrieb, den Ex-FPÖ-Minister Hofer im Sommer 2018 für den 1. Jänner des heurigen Jahres angekündigt hatte, war bereits auf den April und dann noch einmal in den heurigen Sommer verschoben worden. Das Rechtsabbiegen sollte für die Lenker von Pkw, Mopeds, Motorräder und Fahrräder erlaubt werden. Busse und Lkw wären davon ausgeschlossen gewesen.
Dem Linzer FPÖ-Chef Hein war übrigens in der Vorwoche von SPÖBürgermeister Klaus Luger als Folge der Ibiza-Affäre das Arbeitsübereinkommen in der Stadtregierung aufgekündigt worden. Hein blieb aber weiter für den Verkehr zuständig. Ob die von Hofer ebenfalls in Oberösterreich auf der A1 zwischen Haid und Sattledt installierte 140 km/h-Zone erhalten bleibt, ist noch ungewiss. Ergebnisse über den Versuch sollten eigentlich demnächst präsentiert werden.