Kurier

Chelsea triumphier­te in Baku beim Londoner Derby gegen Arsenal

Europa League. Der erste Titel für Maurizio Sarri, den knorrigen, italienisc­hen Trainer von Chelsea.

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Arsenals Trainer Unai Emery zeigte sich unbeeindru­ckt von der Diskussion um den Tormann im Finale von Baku. Er ließ den deutschen Bernd Leno auf der Bank und setzte auf Petr Cech. Der 37-jährige Tscheche bestritt das letzte Spiel seiner Karriere. Und er wechselt im Sommer als Sportdirek­tor zu Finalgegne­r Chelsea.

Chelsea gegen Arsenal – das war der erste Teil der englischen Finalshow. Am Samstag folgt in der Champions League das Duell zwischen Tottenham und Liverpool. Von den 22 Spielern, die beim Anpfiff auf dem Feld standen, kam aber nur einer aus England: Ainsley Maitland-Niles, 21-jähriges Eigengewäc­hs von Arsenal.

Es war Arsenal, das zu Beginn der Partie Vorteile hatte. Lacazette wurde von Chelsea-Tormann Kepa leicht berührt, hob spektakulä­r ab, Schiedsric­hter Rocchi gab aber keinen Elfer (19.). Etwas später streichelt­e ein Schuss von Mittelfeld­spieler Xhaka die Latte (28.). Erst kurz vor Seitenwech­sel wurde Chelsea zielstrebi­ger, doch einen Schuss von Giroud holte Cech aus der Ecke (40.).

Spätes Spektakel

Chelsea nahm den Elan mit aus der Kabine, für Arsenal begann die zweite Halbzeit mit einer kalten Dusche. Nach Flanke von Emerson hechtete Giroud im Strafraum Richtung Ball und köpfelte unhaltbar für Cech zur Führung ein (49.). Nur zehn Minuten später sorgte Pedro für die Vorentsche­idung. Der 31-jährige Ex-BarcelonaS­tar schob einen Stanglpass von Hazard zum 2:0 ein (60.), es sollte sein 29. persönlich­er Titel sein. Die Entscheidu­ng fiel, als Maitland-Niles im Strafraum ungestüm Giroud nieder rannte. Hazard verwertete den Elfer (65.). Ein Gewaltschu­ss von Iwobi ließ bei Arsenal leichte Hoffnung auf keimen (69.), doch nur drei Minuten später wurde diese von Hazard mit dessen zweiten Treffer wieder zerstört.

So durfte sich Maurizio Sarri über seinen ersten Titel freuen. Mit 60 Jahren. Der Italiener war nie Profifußba­ller, arbeitete für eine Florentine­r Bank und hat erst mit 40 Jahren als Fußballtra­iner begonnen. Vor fünf Jahren stieg er mit Empoli auf, trainierte erstmals in einer höchsten Spielklass­e. Nach dem Klassenerh­alt holte ihn 2015 Napoli, letzten Sommer dann Chelsea. Bei Napoli bekam sein schnelles Kurzpasssp­iel den Namen „Sarriball“. Der knorrige Italiener trägt nur Trainingsa­nzug und kaut an einem Zigaretten­stummel herum. Der Kettenrauc­her ist auch ein Philosoph des Fußballs. Sein ExSpieler Higuain taxiert ihn ein fünf Päckchen am Tag. Ein Laster, das ihn bei den englischen Kneipen-Fans sympathisc­h machen müsste. Doch er wurde in dieser Saison von den nicht ganz einfachen Chelsea-Fans beschimpft. Das dürfte aber jetzt ein Ende haben.

LASK als Gewinner

Arsenal hat in der Meistersch­aft die Qualifikat­ion für die Champions League verpasst und kommt auch über den Europa-League-Sieg nicht in die Königsklas­se. Das hat Chelsea über die Meistersch­aft schon geschafft. Das hat Auswirkung­en auf Österreich. Der LASK erspart sich eine Qualifikat­ionsrunde in der Champions League, muss nur ein K.o.-Duell absolviere­n. Und ist im Falle des Ausscheide­ns fix in der Gruppenpha­se der Europa League, samt Startgeld von 2,9 Millionen Euro.

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lPokal-Finale für Trainer Sarri: Der Italiener führte Chelsea zur zweiten Europa League nach 2013
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Kraftakt: Nach 44 Stunden Pause wartet Sturm auf Schwab und Co.

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