Ischl feiert den Schönsten
Helmut Berger. Einmal Weltstar und retour. Sein Fest zum 75er
Der große Billy Wilder ( ✝ 2002, 6 Oscars) stellte einmal fest, es sei „ein Jammer, dass Italiens bester Schauspieler in Wirklichkeit ein Österreicher ist“. Damit meinte der altösterreichische Kultregisseur („ Manche mögen’s heiß“) vor 50 Jahren den vielleicht nicht größten, zweifellos aber schönsten Sohn von Bad Ischl. Der Kurort im Salzkammergut (OÖ) brachte neben dem weißen Gold, dem Zauner-Stollen und der Liaison von Kaiser Franz Joseph mit Bühnen-Beauty Katharina Schratt auch Helmut Berger (geborener Steinberger) hervor. Der schaffte es vom hübschen Hotelierspross zum Lustobjekt der Leinwand – bekannt aus Film, Stunk und Fernsehen, jedem sich bietenden Eklat einen Schluck und so manche Linie voraus, einmal Weltstar und retour.
Am Mittwoch feierte man nun das Dreivierteljahrhundert-Ereignis. Zum 75er waren Blasmusik & Büsten-Enthüllung vorm Lehar-Theater angesagt. Der dank unwiderstehlicher Erlebensgier wohl
erworben verwitterte Adonis (den Lucchino Visconti entdeckt, geliebt und geformt hatte) bilanzierte genüsslich exzessive Lebensjahre – Aufstieg und Verfall seit seinem Debüt (1969, „Die Verdammten). Künstlerischer Höhepunkt bleibt „Ludwig II“mit Romy Schneider als Kaiserin Elisabeth. Als Visconti starb (1976), nahm er Bergers Karriere mit ins Grab. Motto (nach Tiefgängen wie dem „Dschungelcamp“): „Sobald ich Geld hab, geb ich es aus. Und mit jedem Tag erhöht sich die Zahl derer, die mir so was von scheißegal sind.“