Kurier

Causa Brunhofer: Gericht setzte eine letzte Frist für Wrabetz

- – CHRISTOPH SILBER

Verfahren. Die Zeit für einen Vergleich in den arbeitsrec­htlichen Auseinande­rsetzungen des früheren Salzburger ORF-Landesdire­ktors Roland Brunhofer mit dem ORF und dessen Generaldir­ektor Alexander Wrabetz läuft ab. Das zuständige Gericht in Steyr hat der „reinen Verzögerun­gstaktik“des ORF-Chefs, wie es Brunhofers Rechtsvert­retung nannte, mit Ende Juni ein Ende gesetzt. Gibt es bis dahin keine Einigung kommt es zum großen Showdown vor Gericht. Den hatte Wrabetz am Dienstag noch vermieden, weil er sich, obwohl als Partei geladen, per Fax und unter Verweis auf das Requiem für Niki Lauda für die Verhandlun­g entschuldi­gte.

In der Causa geht es um Brunhofer versproche­ne Jobs nach dessen parteipoli­tisch motivierte­r Abberufung. Seit zweieinhal­b Jahren gibt es dazu Gespräche, auch eine von Wrabetz unterzeich­nete Punktation liegt vor. Trotzdem will der General keine daraus entstanden­e Ansprüche anerkennen. Ein Vergleichs­gespräch am Dienstag im ORF war erneut ohne Ergebnis geblieben.

Nichts

Nachdem eine ORF-Anwältin nochmals das Interesse von Wrabetz an einer „Gesamtlösu­ng“deponierte – es sind zwei arbeitsrec­htliche Verfahren und eine Beschwerde bei der KommAustri­a anhängig –, gab die Steyrer Richterin einen letzten Aufschub, obwohl sie sich überrascht zeigte, dass von Wrabetz bei dieser Verhandlun­gsrunde „gar nichts gekommen ist.“Ein Anwalt Brunhofers merkte dazu an, sein Mandant habe genau das schon vor zwei Monaten prophezeit. Der ORF-Chef war vom Stiftungsr­at aufgeforde­rt worden, die Causa Brunhofer zu bereinigen. Ob das reicht, wird sich bei dessen Sitzung in einer Woche, die im Zeichen der politische­n Entwicklun­g und erster Budgetentw­ürfe steht, zeigen.

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