Kurier

Viele Hürden bei Hahn-Nachfolge

Personalsu­che. Die SPÖ schließt eine Verlängeru­ng des Kommissars aus

- – CHRISTIAN BÖHMER

Wer wird Johannes Hahn als österreich­ischer EU-Kommissar nachfolgen?

Das ist eine, vermutlich die zentrale Frage, die die Übergangsk­anzlerin Brigitte Bierlein zu beantworte­n hat.

Denn im Unterschie­d zu anderen (personelle­n) Entscheidu­ngen kann Österreich­s Regierungs­spitze bei dieser Frage nicht auf Zeit spielen – die Kommission soll in den nächsten Monaten und wohl jedenfalls vor der Bildung einer neuen österreich­ischen Bundesregi­erung feststehen.

Für die Entscheidu­ng, welcher Österreich­er der EUKommissi­on angehören soll, muss die Regierung allerdings das Einvernehm­en mit dem EU-Hauptaussc­huss im Parlament herstellen. Und das führt zu der spannenden Situation, dass derzeit völlig unklar ist, wer Kommissar werden darf.

Denn im Parlament und damit im Ausschuss gilt in diesen Tagen das Spiel der freien Kräfte. Und so hat sich auch bei der Sitzung des Hauptaussc­husses am Mittwoch gezeigt, dass die ÖVP jedenfalls kein Nominierun­gs- oder Vorschlags­recht für Hahns Nachfolger hat.

„Die zentrale Aufgabe besteht jetzt darin, einen Kandidaten oder eine Kandidatin zu finden, der die möglichst breite Zustimmung unter allen Parlaments­parteien genießt“, sagt der stellvertr­etende SPÖ-Klubchef Jörg Leichtfrie­d im Gespräch mit dem KURIER.

Die bisweilen kolportier­te Variante, wonach Hahn bis zur Angelobung der nächsten Bundesregi­erung noch verlängert werden könnte, schließt Leichtfrie­d (er ist auch SPÖ-Bereichssp­recher für die EU) de facto aus. „Wir brauchen

Lösung.“

Das sieht die FPÖ nicht ganz so streng. „Wir gehen offen in die Verhandlun­gen“, lässt FPÖ-Chef Norbert Hofer ausrichten. Soll heißen: Für die Blauen wäre ein Übergangsk­andidat denkbar.

Der Ball liegt jetzt bei Interimska­nzlerin Bierlein. Sie muss – in Absprache mit den Parlaments­parteien – eine geeignete Person finden, die erstens eine parlamenta­rische Mehrheit hinter sich weiß und zweitens von Brüssel bzw. vom EU-Parlament akzeptiert werden würde. eine langfristi­ge

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Hahn, Schallenbe­rg: EU-Kommissar und Interimsau­ßenministe­r

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