Kurier

Wien als letzte Hoffnung, um Atomdeal zu retten?

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Treffen für 28. 6. angekündig­t.

Es könnte die letzte Chance sein, das Atomabkomm­en mit dem Iran noch zu retten: Nach Angaben aus Teheran soll kommenden Freitag in Wien ein Treffen des VizeAußenm­inisters des Iran und Vertretern der 4+1-Gruppe stattfinde­n. Zu dieser zählen China, Deutschlan­d, Frankreich, Großbritan­nien und Russland.

Der iranische Präsident Hassan Rohani hatte zuvor bekräftigt, dass die fünf verblieben­en Vertragspa­rtner nur bis zum 7. Juli Zeit hätten, das Wiener Abkommen vertragsre­chtlich umzusetzen. Die Frist von 60 Tagen könne nicht ausgedehnt werden, hieß es. Die zweite Phase werde wie geplant eingeleite­t. Damit würde der Iran weitere Verpflicht­ungen aus dem Abkommen von 2015 aussetzen, das seit dem Ausstieg der USA und der Verhängung neuer US-Sanktionen auf der Kippe steht.

Die übrigen Unterzeich­ner Russland, China, Großbritan­nien, Frankreich und Deutschlan­d wollen prinzipiel­l an der Vereinbaru­ng festhalten. In der kommenden Woche ist auch ein Treffen von EU-Vertretern mit dem US-Sonderbeau­ftragten für den Iran, Bryan Hook, geplant. Auch sei ein Besuch der Außenminis­ter von Großbritan­nien, Frankreich und Deutschlan­d in Teheran zumindest eine Option.

Hassan Rohani zeigte sich aber zunächst kämpferisc­h: Ein Ausstieg sei „das Mindeste, was wir machen können, denn die Seele des internatio­nalen Atomabkomm­ens wurde gebrochen“. „Seele“des Abkommens sei die Öffnung der Wirtschaft­skanäle zwischen dem Iran und der Außenwelt im Gegenzug für die Garantie, dass das iranische Atomprogra­mm friedlich sei. Genau dies sei nicht passiert, sagte der Präsident.

Der Iran habe auch nach dem einseitige­n Ausstieg der USA ein Jahr lang seine Verpflicht­ungen im Atomdeal weiter erfüllt, sagte Rohani. Dies wurde mehrmals von der Internatio­nalen Atomenergi­e-Behörde bestätigt.

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