Kurier

Verdeckte Finanzieru­ng

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Während die Untersuchu­ngen verdeckter Parteienfi­nanzierung bei der FPÖ erst am Anfang stehen, sind die seit Jahren laufenden Ermittlung­en gegen die ÖVP offenbar fast fertig. Ein Vorhabensb­ericht ist laut Staatsanwa­ltschaft Wien in Vorbereitu­ng. Laut einem Gutachten f lossen bis zu einer Million Euro.

Dass über eine Agentur verdeckte Parteispen­den von Unternehme­n an die ÖVP gef lossen sein sollen, ist bekannt. Außerdem soll die Partei bei Aufträgen mitgeschni­tten haben, die von ÖVP-geführten Ministerie­n an die Agentur vergeben wurden.

In einem Gutachten des Sachverstä­ndigen Matthias Kopetzky ist laut der Plattform „Addendum“von Zahlungen im Ausmaß von einer Million Euro die Rede. Geld f loss unter anderem von der RLB OÖ (251.467,40 Euro), der Telekom Austria (250.800 Euro) und den Casinos Austria bzw. Lotterien (218.632,84 Euro). Finanziert wurden damit Wahlkämpfe und Kampagnen zwischen 2002 und 2010. Ermittelt wird gegen zwei frühere Geschäftsf­ührer der Mediaselec­t und den Organisato­r eines Personenko­mitees für Ex-ÖVP-Chef Wilhelm Molterer.

Das Verfahren gegen den früheren ÖVP-Generalsek­retär Reinhold Lopatka war 2017 wegen Verjährung eingestell­t worden. Die ÖVP hat eine Rückzahlun­g der Gelder in Raten bis 2024 vereinbart.

Die Partei betont, die Vorwürfe lägen bis zu 19 Jahre zurück und beträfen „nicht die Vertreter der neuen Volksparte­i, sondern die Vorgänger “.

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