Persönlicher Feiertag während Airpower: Schlüsselkräfte wollen nicht arbeiten
Meteorologen und Experten für Flugsicherung: Sie sind Schlüsselkräfte, wenn es darum geht, eine Flugschau in der Größenordnung der Airpower durchzuführen. Oder wie es Verteidigungsminister Thomas Starlinger nennt: Diese Heeresbediensteten seien ebenso „unabkömmlich“wie jene Piloten, die Eurofighter oder Black-Hawk- Hubschrauber f liegen.
Das wissen die Betreffenden natürlich. Doch rund 30 Heeresangehörige haben beantragt, ihren sogenannten persönlichen Feiertag am 6. September begehen zu wollen, dem ersten Tag der Airpower 2019 in Zeltweg. Das stellt das Verteidigungsministerium tatsächlich vor ein Problem: Auf den „persönlichen Feiertag“besteht ein Rechtsanspruch.
Keine Ablehnung
Wird er früh genug beantragt, kann der Arbeitgeber nicht ablehnen, wie das bei einem normalen Urlaubstag der Fall wäre. Diese Variante wurde heuer erst eingeführt, damit der Karfreitag nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes nicht für alle Arbeitnehmer als gesetzlicher Feiertag gilt. Wer sich dennoch zur Arbeit überreden lässt, bekommt Feiertags-Zuschlag bezahlt.
Allerdings gehe es den 30 Soldaten nicht um das zusätzliche Entgelt für einen Arbeitstag, sondern generell ums Geld, hieß es am Mittwoch aus dem Ministerium. Die „Feiertags“-Anmeldung sei als Protestaktion zu verstehen: Arbeitnehmer in vergleichbaren Jobs in der Privatwirtschaft hätten um bis zu 30 Prozent mehr Gehalt als die Beamten in ihren Dienstverträgen.
Ein Umstand, der aber bereits gelöst sei, wie Minister Starlinger versichert. Er kündige an, wegen der FeiertagsSache mit den Mitarbeitern zu reden.
Die diesjährige Airpower stand bekanntlich fast vor dem Aus. Minister Starlinger hatte sie auf der Liste jener 83 Projekte des Heeres, die er nach der Amtsübernahme von Mario Kunasek, FPÖ, überprüfen ließ. Dabei stellte sich heraus, dass die Flugschau nicht im Budget war. Da Starlinger ein ähnliches Minus wie bei der Airpower 2016 befürchtete − das Heer hatte einen Verlust von 1,6 Millionen Euro − wurde im Ministerium über eine Absage nachgedacht. Da die Planung aber fertig ist und internationale Staffeln gebucht sind, wurde die Idee wieder abgeblasen. Das Geld wird nun aus dem Ausbildungsbudget umgeschichtet.