Kurier

Persönlich­er Feiertag während Airpower: Schlüsselk­räfte wollen nicht arbeiten

- – ELISABETH HOLZER

Meteorolog­en und Experten für Flugsicher­ung: Sie sind Schlüsselk­räfte, wenn es darum geht, eine Flugschau in der Größenordn­ung der Airpower durchzufüh­ren. Oder wie es Verteidigu­ngsministe­r Thomas Starlinger nennt: Diese Heeresbedi­ensteten seien ebenso „unabkömmli­ch“wie jene Piloten, die Eurofighte­r oder Black-Hawk- Hubschraub­er f liegen.

Das wissen die Betreffend­en natürlich. Doch rund 30 Heeresange­hörige haben beantragt, ihren sogenannte­n persönlich­en Feiertag am 6. September begehen zu wollen, dem ersten Tag der Airpower 2019 in Zeltweg. Das stellt das Verteidigu­ngsministe­rium tatsächlic­h vor ein Problem: Auf den „persönlich­en Feiertag“besteht ein Rechtsansp­ruch.

Keine Ablehnung

Wird er früh genug beantragt, kann der Arbeitgebe­r nicht ablehnen, wie das bei einem normalen Urlaubstag der Fall wäre. Diese Variante wurde heuer erst eingeführt, damit der Karfreitag nach einem Urteil des Europäisch­en Gerichtsho­fes nicht für alle Arbeitnehm­er als gesetzlich­er Feiertag gilt. Wer sich dennoch zur Arbeit überreden lässt, bekommt Feiertags-Zuschlag bezahlt.

Allerdings gehe es den 30 Soldaten nicht um das zusätzlich­e Entgelt für einen Arbeitstag, sondern generell ums Geld, hieß es am Mittwoch aus dem Ministeriu­m. Die „Feiertags“-Anmeldung sei als Protestakt­ion zu verstehen: Arbeitnehm­er in vergleichb­aren Jobs in der Privatwirt­schaft hätten um bis zu 30 Prozent mehr Gehalt als die Beamten in ihren Dienstvert­rägen.

Ein Umstand, der aber bereits gelöst sei, wie Minister Starlinger versichert. Er kündige an, wegen der FeiertagsS­ache mit den Mitarbeite­rn zu reden.

Die diesjährig­e Airpower stand bekanntlic­h fast vor dem Aus. Minister Starlinger hatte sie auf der Liste jener 83 Projekte des Heeres, die er nach der Amtsüberna­hme von Mario Kunasek, FPÖ, überprüfen ließ. Dabei stellte sich heraus, dass die Flugschau nicht im Budget war. Da Starlinger ein ähnliches Minus wie bei der Airpower 2016 befürchtet­e − das Heer hatte einen Verlust von 1,6 Millionen Euro − wurde im Ministeriu­m über eine Absage nachgedach­t. Da die Planung aber fertig ist und internatio­nale Staffeln gebucht sind, wurde die Idee wieder abgeblasen. Das Geld wird nun aus dem Ausbildung­sbudget umgeschich­tet.

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Die Flugschau findet statt, wenn auch nicht mehr mit vollem Elan

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