Zwei Gabeln sind ein Liegestuhl
Berufsschule Kremsmünster (OÖ): „stichmeinnicht“getischlert
„Am Anfang stand ein Spiel mit den eigenen, zerschnittenen Nachnamen im Freifach ‚ Kreatives Gestalten‘ “, erzählen Moritz Kastner, Mathias Reiter und Axel Lindorfer (Bild von links) dem Kinder-KURIER. „Die Namensteile wurden neu zusammengesetzt, heraus kam GABEL/STUHL.“
Das erzeugte vor allem, so gesteht das Trio aus der ersten Klasse: „Zuerst Ratlosigkeit“. Aber nur kurzfristig. Der nichtssagende Begriff stachelte die Kreativität an. „Wir haben viel überlegt und gezeichnet – am Computer mit AutoCAD.“
Bald war dann die Idee geboren, zwei hölzerne Riesengabeln irgendwie ineinander zu stecken, um daraus eine Sitzgelegenheit zu machen. Aus ihrem Beruf als angehende Tischler war aber auch klar, es soll nicht nur um einen Gag, sondern ein funktionstüchtiges Teil gehen. Also musste es stabil sein bzw. werden. Dazu wählten die drei Tischler-Lehrlinge die Methode schichtverleimter Sperrholzplatten. Die verschaffen nicht nur Stabilität, so lassen sich auch relativ leicht Rundungen erzeugen.
Rund 60 Stunden nahm die Entwicklung des GabelStuhls in Anspruch. Zur kreativen Phase zählte auch, einen Namen für das Teil zu finden, mit dem sie nun die Kategorie Design bei der 32. Auflage des Bewerbs Jugend Innovativ gewonnen haben.
Für die Produktion selber mussten die drei Lehrlinge und Berufsschüler noch weitere 90 Stunden aufwenden. Aus dem Sessel wurde eher eine Art Liegestuhl. „Für den Privatgebrauch ist das sicher nicht erschwinglich, aber vielleicht für Unternehmen – in einem Hotel oder für Besteckhersteller bei Messen“, ist ein Gedanke.