Gegen Dänemark um den zweiten Sieg
U-21-EM: Kapitän Schlager und Österreich haben offensiven Fußball im Kopf
Zweites Spiel, zweites Glück? Österreichs U-21-Team trifft bei der Europameisterschaft am Donnerstag (18.30 Uhr/ live ORF1) im Stadio Friuli zu Udine auf Dänemark und muss mit gemischten Emotionen umzugehen lernen. Einerseits schlüpft man weiterhin mit viel Realismus in die Rolle des Außenseiters, auf der anderen Seite haben sich dem Team von Werner Gregoritsch nach dem 2:0 über Serbien ganz neue Möglichkeiten eröffnet, die es zu wahren gilt. Man will jedenfalls mehr.
Denkmöglich ist der Aufstieg ins Halbfinale, das die drei Gruppensieger und der beste Gruppenzweite erreichen. Auch wenn alle Spieler versichern, keinen Seitenblick auf die anderen Gruppen zu wagen, das Szenario ist ein ständiger Begleiter, wie Stürmer Mathias Honsak zugibt: „Klar wissen wir um diese Chance.“Augsburg-Verteidiger Kevin Danso hat sich fast alle EM-Spiele im TV angesehen. „Aber ich schaue nur auf das nächste Spiel. Wir wollen neun Punkte“, lautet die starke Ansage.
Selbstbewusst
„Wir wollen jetzt fortsetzen, was wir begonnen haben. Wenn es geht, mit drei weiteren Punkten“, gibt sich Honsak nicht weniger selbstbewusst. Teamchef Gregoritsch und sein Betreuerteam haben daher in den vergangenen Tagen im Quartier in Cormòns stets darauf geachtet, dass sich das Team selbst gut einschätzt. Und das mag gar nicht so eine leichte Übung sein bei all dem Zuspruch aus der Heimat nach dem tollen Auftritt in Triest gegen Serbien. Die Kartenwünsche aus dem Bekannten- und Freundeskreis der Spieler werden von Tag zu Tag mehr. „Wir freuen uns über jeden Fan, der uns in Udine unterstützt“, betont Honsak. Mannschaftskollege Ivan Ljubic weiß mit der Erwartungshaltung umzugehen: „Der Sieg hat uns weiteres Selbstvertrauen gegeben. Deswegen werden wir aber nicht überheblich. Es war nur ein Sieg.“Der Sturm-Spieler warnt: „Wir dürfen nicht nachlassen und müssen auch diesmal auf Sieg spielen.“
Werner Gregoritsch weist darauf hin, dass man gegen Dänemark nur bestehen kann, wenn eine ähnlich kompakte Mannschaftsleistung gelingt. „Wir sind jetzt ein etwas besserer Außenseiter und haben uns den Respekt der anderen verdient. Wenn wir weiterkommen wollen, müssen wir aber vor dem Tor effektiver werden“, spielt er auf die vielen vergebenen Chancen gegen Serbien an.
Kein geparkter Bus
Österreich hat als einziges Team bei dieser EM noch kein Gegentor erhalten. Goalie Schlager grinst und stellt klar: „Geben wir nicht wieder 100 Prozent, dann wird es nicht reichen.“Dänemark erwartet defensive Österreicher, Gregoritsch will aber nicht auf Konter spielen lassen. „Wir haben Spieler, die für die Offensive geboren sind. Wir können auch ein Spiel gestalten und sind nicht ein Team, das nur defensiv spielt. Auch wenn wir dort sehr gute Spieler haben, auf die wir uns verlassen können.“
Und dann meinte er noch launig zu einem dänischen Journalisten: „Wir werden sicher nicht einen Doppeldecker-Bus vor unserem Tor parken, keine Sorge.“Gregoritsch weiß, dass Dänemark nach dem verpatzten Auftakt unter Druck steht. „Auch sie werden ihren Matchplan ändern müssen. Und wir können flexibel auf den Spielverlauf reagieren.“