Karl Lagerfeld, Mode-Ikone ( )
Berührender Abschied imPariser Grand Palais von der im Februar verstorbenenMode-Ikone
✝ Der KURIERwar beim Gedenken an Sir Karl in Paris live dabei – mit Superstars aus allerWelt.
Unendliche Warteschlangen vor dem Grand Palais. Nach drei Namens-Kontrollen und dem Security-Check durfte manendlichhinein– undwar überwältigt.
Von den Wänden unter dem größten Glasdach Europas blickte einem Karl Lagerfeld von riesigen Bildern entgegen. Vom Beginn bis zu den Höhepunkten seiner unglaublichen Karriere: Karl der Schüchterne, Karl der Zeichner, Karl der Fesche, Karl der Wilde, Karl der Elegante, Karl der Witzige, Karl der Choupette-Liebhaber, Karl der Nachdenkliche, Karl der Universelle, Karl der Modekaiser, KarlderGroße...
Chanel, Fendi und seine Eigenmarke Karl Lagerfeld hatten Freunde, Fans, Mitarbeiter und Verehrer zu einem Tribute der am 19. Februar verstorbenen Modeikone eingeladen. Ein wunderbares Zusammentreffen von Kollegen wie Valentino Garavani mit Rita Missoni, Ricky und Ralph Lauren, Stella McCartney und Haider Ackermann, von Models wie Claudia Schiffer mit CaraDelevingne, InesdelaFressangeundBaptisteGiabiconi.
Da saß Frankreichs First Lady Brigitte Macron neben Prinzessin Caroline von Monaco samt Tochter Charlotte, Künstler Takashi Murakami bei Formel-1-Star Lewis Hamilton, Fendi-Besitzer Bernard Arnault nahe Sebastien Jondeau, Lagerfelds langjährigemAssistent für alles.
Danngingdie vonOpernund Theater-Regisseur Robert Carsen gestaltete Bühnenshow los. Sie wurde gleichzeitig auf zwei überdimensionalen Bildschirme übertragen, war damit von allen Gästen gut zu sehen.
Zunächst ein Video: Karl Lagerfeld interviewt Karl Lagerfeld. So lustig. Und doch traut man sich kaum zu lachen: „Ich wurde drei Wochen zu spät geboren. Das versucheichimmernochnachzuholen.“Dann spricht VogueChefin Anna Wintour über ihn. Dann wieder Karl selbst. Diesmal auf Französisch. Es folgt der erste Life-Auftritt: TildaSwintonspielteinenkurzen Ausschnitt aus „Orlando“von Virginia Woolf, einem Lieblingsstück von Lagerfeld.
So geht es weiter. Auf Aussagen von Karl und rund 60 seiner Wegbegleiter folgten passende Life-Performances. Fantastisch der Auftritt des Jookin-Dancers Lil Buck und der Tango-Tänzer aus Argentinien. Tango war der Lieblingstanz von Karl – einst selbst ein Startänzer. Ja, auch das konnte er, man glaubt es nicht, was noch alles. Lang Lang spielte am Steinway, den Karl gestaltet hatte, Chopin, Stargeiger Charlie Siem ein Stück von Paganini, dem Lieblingskomponisten von Karls Mutter Elizabeth. Am Schluss noch einmal Karl, der über sichselbstlacht, weilersichin einem Interview mehrmals versprochenhat. Wirweinen.
„Karl For Ever“hätte Karl sicher auch gefallen.