Warum die Krankenkasse nicht alles bezahlt
Es gibt ärztliche Leistungen, die Versicherte zwar als selbstverständlich empfinden, die von der Krankenversicherung aber nicht übernommen werden. Das führt oft zu Verunsicherung und Missverständnissen. Ich werde daher immer wieder gefragt, was die Krankenkasse zahlt und was nicht – und vor allem, warum das so ist.
An dieser Stelle möchte ich Folgendes festhalten: Ärztinnen und Ärzte können mit der Krankenversicherung nur jene erbrachten Leistungen abrechnen, die im Leistungskatalog angeführt sind. Das sind vor allem ärztliche Leistungen, die der Krankenbehandlung zuzurechnen sind. Für Sie als Patientin oder Patient bedeutet das, dass Sie für die Kassenärztin oder den Kassenarzt, die oder der Sie im Krankheitsfall behandelt, entweder gar nichts oder einen durch ihre Krankenversicherung bestimmten Selbstbehalt bezahlen. Ärztliche Atteste, Gutachten, Bescheinigungen für Ämter, für Behörden oder für den Dienstgeber gelten hingegen als Privatleistung und werden von der Krankenversicherung nicht bezahlt. Die Kosten dafür übernimmt der Patient privat.
Bei Heilbehelfen und Hilfsmitteln wie Brillen, Hörgeräte, Rollstühle, Prothesen etc. zahlt die Krankenversicherung einen Teil dazu. Wie hoch dabei der Selbstbehalt für die Patienten ist, hängt ganz davon ab, bei welcher Krankenkasse sie versichert sind. Die entsprechenden Tarife können durchaus stark variieren und werden deshalb von vielen als ungerecht empfunden. Die aktuelle Kassenreform – bei der es leider zu einer unreflektierten Zusammenlegung der Sozialversicherungsträger kommt und bei der aus den neun Gebietskrankenkassen die sogenannte „Österreichische Gesundheitskasse“werden soll – sieht eine weitgehende Vereinheitlichung der Leistungen und Selbstbehalte vor.
Ich empfehle Ihnen jedenfalls, sich bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt beziehungsweise auf der jeweiligen Homepage ihrer Krankenversicherung zu informieren, ob es sich um eine Privatleistung handelt oder wie hoch der Selbstbehalt für verordnete Heilbehelfe und Hilfsmittel ist. Damit vermeiden Sie unangenehme Überraschungen.