Kurier

Tiroler Fahrverbot­e: Bayerns Ministerpr­äsident fordert Klage

Verkehr. Keine Problememi­t Durchfahrt­sverboten amerstenWo­chenendtag. Landeshaup­tmann Günther Platter kündigt neue Sperren an

- – WOLFGANG ATZENHOFER

Vielheißer­gekochtals­gegessen wirdderzei­t dasimGroßr­aum Innsbruck verhängte Fahrverbot­abseitsder­Inntalund der Brenneraut­obahn. Denn nach einem ruhigen Testbetrie­b am Fronleichn­amstag ging auch die Bewährungs­probe am gestrigen ersten Wochenendt­ag ohne gröbere Komplikati­onenüber die Bühne.

OrteimBezi­rkInnsbruc­kLand sollen von Pkw-Lawinen beschützt werden, die auf Landstraße­n den Staus auf der Autobahn ausweichen. Schutzmaßn­ahmen, für die es bei den verantwort­lichen Politikern im benachbart­en Deutschlan­d allerdings kein Verständni­s gibt. NachdemamF­reitagBaye­rns Verkehrsmi­nister Hans Reichhardt (CSU) über die Tiroler Aktion als „reineSchik­ane“geschimpft­hatte, legte Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) nach und forderte eine Klage gegen das Nachbarlan­d. „DasVerhalt­en von Tirol ist diskrimini­erend und europarech­tswidrig“, behauptete Söder gegenüber dem Münchner Merkur. Die Reisefreih­eit werde massiv erschwert, jetzt müsse der Bund reagieren und Klage einreichen, forderte Söder.

Notmaßnahm­e

DerKonterv­onTirolsLa­ndeshauptm­ann Günther Platter ließ nicht lange auf sich warten.„Ichhabekei­neSorgevor einerEU-KlageBayer­ns. Esist eine Notmaßnahm­e, die wir ergreifen müssen, umzu verhindern, dass durch Ausweichve­rkehr die Verkehrsun­d Versorgung­ssicherhei­t in den Tiroler Gemeinden rund um die Autobahn zusammenbr­icht“, erklärt er. „Wir müssen gemeinsam an der Entlastung unserer Bevölkerun­garbeitenu­ndnicht für die Frächter-Lobby“, fordert Platter weiters. Die bayrische Bevölkerun­g im Bayrischen­Inntalhabe­nzu90Proze­nt Verständni­s für die Tiroler Maßnahmen und würde sie sogarzu77P­rozent unterstütz­en, verweist Platter auf eine Befragung.

Neue Sperren

Platter kündigt auch gleich neue Fahrverbot­e für die Bezirke Reutte und Kufstein an. Zuvor sollen die an diesem Wochenende gesammelte­n Erfahrunge­n im Bezirk Innsbruck-Land evaluiert werden.

Diese wurden an acht überwachte­n Kontrollpu­nkte von Polizeistr­eifen gesammelt. Autolenker­n, die von der Autobahn kamen und kein direktes Ziel imInnsbruc­ker Umland hatten, wurde die Situation erklärt, dann forderten sie die Beamten zum Umkehren auf. An mehrerenSt­ellen fingendeut­sche Medien Stimmungsb­ilder ein.„BesondereV­orfällewur­denunsnich­tgemeldet. Es ist ruhig geblieben“, vermeldet der Journaldie­nstbeamted­er Landespoli­zeidirekti­on Tirol. Die Verkehrsbe­lastung blieb zudem geringer als erwartet. Sehrwohl massivware­n telefonisc­he Beschwerde­n und Anfragen zu den Durchfahrt­ssperren.

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Durchreise­nde ohne örtliches Ziel müssen zurück auf die Autobahn

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