Tiroler Fahrverbote: Bayerns Ministerpräsident fordert Klage
Verkehr. Keine Problememit Durchfahrtsverboten amerstenWochenendtag. Landeshauptmann Günther Platter kündigt neue Sperren an
Vielheißergekochtalsgegessen wirdderzeit dasimGroßraum Innsbruck verhängte FahrverbotabseitsderInntalund der Brennerautobahn. Denn nach einem ruhigen Testbetrieb am Fronleichnamstag ging auch die Bewährungsprobe am gestrigen ersten Wochenendtag ohne gröbere Komplikationenüber die Bühne.
OrteimBezirkInnsbruckLand sollen von Pkw-Lawinen beschützt werden, die auf Landstraßen den Staus auf der Autobahn ausweichen. Schutzmaßnahmen, für die es bei den verantwortlichen Politikern im benachbarten Deutschland allerdings kein Verständnis gibt. NachdemamFreitagBayerns Verkehrsminister Hans Reichhardt (CSU) über die Tiroler Aktion als „reineSchikane“geschimpfthatte, legte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach und forderte eine Klage gegen das Nachbarland. „DasVerhalten von Tirol ist diskriminierend und europarechtswidrig“, behauptete Söder gegenüber dem Münchner Merkur. Die Reisefreiheit werde massiv erschwert, jetzt müsse der Bund reagieren und Klage einreichen, forderte Söder.
Notmaßnahme
DerKontervonTirolsLandeshauptmann Günther Platter ließ nicht lange auf sich warten.„IchhabekeineSorgevor einerEU-KlageBayerns. Esist eine Notmaßnahme, die wir ergreifen müssen, umzu verhindern, dass durch Ausweichverkehr die Verkehrsund Versorgungssicherheit in den Tiroler Gemeinden rund um die Autobahn zusammenbricht“, erklärt er. „Wir müssen gemeinsam an der Entlastung unserer Bevölkerungarbeitenundnicht für die Frächter-Lobby“, fordert Platter weiters. Die bayrische Bevölkerung im BayrischenInntalhabenzu90Prozent Verständnis für die Tiroler Maßnahmen und würde sie sogarzu77Prozent unterstützen, verweist Platter auf eine Befragung.
Neue Sperren
Platter kündigt auch gleich neue Fahrverbote für die Bezirke Reutte und Kufstein an. Zuvor sollen die an diesem Wochenende gesammelten Erfahrungen im Bezirk Innsbruck-Land evaluiert werden.
Diese wurden an acht überwachten Kontrollpunkte von Polizeistreifen gesammelt. Autolenkern, die von der Autobahn kamen und kein direktes Ziel imInnsbrucker Umland hatten, wurde die Situation erklärt, dann forderten sie die Beamten zum Umkehren auf. An mehrerenStellen fingendeutsche Medien Stimmungsbilder ein.„BesondereVorfällewurdenunsnichtgemeldet. Es ist ruhig geblieben“, vermeldet der Journaldienstbeamteder Landespolizeidirektion Tirol. Die Verkehrsbelastung blieb zudem geringer als erwartet. Sehrwohl massivwaren telefonische Beschwerden und Anfragen zu den Durchfahrtssperren.