Die große Bühne für einen ganz großen Auftritt
Schaulaufen. Die Österreicher können gegen Deutschland auch viele Scouts beeindrucken
Der Zirkus ist in der Stadt. Hier die U-21-Spieler als Schausteller, auf den Tribünentummelnsichseriösewie windige Manager als Schaulustige, geschickt oftmals im Auftrag von großen Vereinen. Die laufendeU-21-EM ist bisher jedenfalls ein Tummelplatz für sogenannte Scouts, wenngleich das Interesse bei Turnieren der U 17 oderU19nochvielgrößerist. Immerhin sind jüngere Spieler nicht nur gemeinhin billiger zu verpflichten, sondern auch von den Klubs besser formbar in ihren Leistungen.
Die hochkarätig besetzte EM in Italien wird somit für viele Spieler zur letzten BühnefüreinenganzgroßenAuftritt bei einem Topverein. Nicht für einen wie Serbiens LucaJovic, derschonvordem Turnier für60MillionenEuro vonFrankfurtzuRealMadrid gewechselt war. Wohl auch nicht für Dänemarks Bruun Larsen, der schonin Diensten vonBorussiaDortmundsteht und in Deutschland um den Titelmitspielt.
Vielleicht aber für einen Kevin Danso oder einen Philipp Lienhart, die zwar schon bei Augsburg und Freiburg kicken dürfen, allerdings mit einer guten Europameisterschaft den Schritt zu einem noch besseren Klub schaffen könnten.
ImRampenlicht
Sehr wohl ist die EM eine Bühne für die Sascha Horvaths, die in ihrerKlubkarriere hinter den Leistungen im Nationalteam geblieben sind. Eswäre verwunderlich, wenn sich Dresden-Spieler Horvath mit seinen starken Auftritten gegenSerbienund Dänemark nicht in die Notizbücher einiger Manager gedribbelt hätte. Gegen Deutschland haben die ÖsterreicheramSonntaginUdine zumindest noch einmal die ganz große Bühne. Horvath: „Natürlich wissen wir das. Aber nurwenn dasTeam gut ist, kommt der einzelne Spieler gut rüber.“
Bis zu 100 Scoutswerden den Österreichern in Udine im letzten Gruppenspiel auf die Beine schauen. Gelingt der Gregoritsch-Elf die Sensation, dannwerdendefinitiv die Namen so mancher rotweiß-roter Teamspieler auf derTribünenotiert.