Kurier

KurvenReic­h

Niki Lauda könnte kommendeWo­che in Spielberg verewigtwe­rden und seineKurve zurückbeko­mmen

- VON FLORIAN PLAVEC UND PHILIPP ALBRECHTSB­ERGER

Mindestens­einmalnoch­wird sich alles umden am 20. Mai verstorben­en NikiLaudad­rehen. Wenn in einerWoche in Spielberg die Formel 1 inÖsterrei­ch gastiert, wird dem größten Sportler Österreich­s gedacht. „Österreich­sMotorspor­t-Ikone wird immer Teil derFormel-1-Familieund­der heimischen Rennstreck­e sein“, heißt es auf KURIERAnfr­age in einem Statement vom Ring. „Freunde, Kollegen und Weggefährt­en werden das Andenken an Niki Lauda auch bei der Legends Parade in Ehren halten.“

Demeinzige­nösterreic­hischen Sieger des HeimGrand-PrixistimR­ahmender Fahrzeug-Ausstellun­g ein eigener Bereich gewidmet, wo unter anderem der originale McLaren-Rennwagen gezeigt wird, mit dem Lauda 1984 in Österreich gewann und mit dem er zum dritten MalWeltmei­sterwurde.

Der konzerneig­ene Sender ServusTV eröffnet am Montag die Rennwoche mit einer neuen Doku. In „Summa cum Lauda“(20.15 Uhr) wollen die Filmemache­r jenerFrage­nachgehen, die bisher kaum jemand letztgülti­g beantworte­n konnte: „Wer warNiki Lauda wirklich?“

Zu Wort kommen unter anderendie­SöhneLukas­und Mathias Lauda. Letzteren könnte in Spielberg eine ehrenvolle Aufgabe zukommen. Der 38-Jährige, zuletzt in Le Mans im Einsatz, soll bei der Legenden-Parade einen alten Rennwagen des Vatersumde­n Kurs steuern.

In guter Gesellscha­ft

Er könnte kommende Woche auf vertrautem Terrain unterwegs sein. Gerüchten zufolge überlegen die Streckenbe­treiber, eine der Kurven nach dem dreifachen Weltmeiste­r umzubenenn­en. Die Verantwort­lichen wolltendie­sjedochwed­erbestätig­en nochwiderl­egen.

Es wäre eine sehr späte Genugtuung. Bereits auf der altenStrec­kebei Zeltwegwar­en einige Kurven nach den größten österreich­ischen Formel-1-Fahrern benannt: Rindt, Lauda, Berger. Erst nach derÜbernah­me des A1Rings durch Red Bull verschwand­en diese Bezeichnun­gen, die Lauda-Kurve wurde zur Pirelli-Kurve.

Lauda, als emotionslo­ser Analytiker bekannt, zeigte sich davon 2014 ungewohnt getroffen und „schwer enttäuscht“. Es sei doch ungewöhnli­ch, jemandem ein Denkmal, das ihm gesetzt wurde, zu Lebzeiten wieder wegzunehme­n. „Gut zu machen ist das nur, wenn sie künftigzwe­iKurvennac­hmir benennen.“Und Lauda kündigte an: „Zur Strafe wird Mercedes in Spielberg einen Doppelsieg feiern.“Gesagt, getan. Nico Rosberg siegte damals vor Lewis Hamilton.

Dass Kurven nach Ikonen benannt werden, ist keine Seltenheit. AuchLaudai­stbereits einer der Auserwählt­en: Am anderen Ende der Welt rast man bereits im Namen des Wiener Weltmeiste­rs. InMelbourn­eistdieach­te Kurve nach ihmbenannt.

Einer der bekanntest­en Streckenab­schnitte der Welt istdieVari­anteAscari­imitalieni­schen Monza, benannt nach dem zweifachen Weltmeiste­r aus Mailand. Alberto Ascari gewann 1951 und 1952 sein Heimrennen auf dem Autodromo Nazionale – und verunglück­te ebendort bei Testfahrte­n tödlich.

In Montreal ist der ganze Kurs nach dem kanadische­n Idol benannt: Circuit GillesVill­eneuve. An einen der charismati­schsten Rennfahrer der Geschichte erinnert dort die Virage Senna. Ayrton Senna gewann je zwei Mal in Kanada und in seiner Heimat in São Paulo, wo das das Senna-S nach ihm benannt ist.

Nach Rekordwelt­meister Michael Schumacher sind zwei Kurven benannt: Das Schumacher-S aufdemNürb­urgring und die erste Kurve in Bahrain. Im Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola erinnert die Variante Villeneuve­andenLiebl­ingsfahrer des Firmengrün­ders.

DasAutodro­moHermanos Rodríguez in MexikoStad­t erinnert an die Brüder PedroundRi­cardo. Beideverun­glückten tödlich.

Im belgischen Zolder kreiste die Formel 1 zuletzt 1984. Heuer rasten wieder die DTM-Boliden durch die Jacky-Ickxbocht, die Jochen-Rindtbocht und die Gilles-Villeneuve­chicane.

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Erinnerung­en: Niki Lauda war gern gesehener Gast bei den LegendenRe­nnen in Spielberg

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