Ein dunkler Anzug macht noch keinen Personenschützer
„Cobra“. Der Personenschutz ist in Österreich seit Jahrzehnten Aufgabe des PolizeiSondereinsatzkommandos „Cobra“. Der weltweite Terror, zunehmende Drohungen, Hetze über die sozialen Netzwerke und vor allem die Radikalisierung gegenüber politischen Gruppierungen und Entscheidungsträgern hat in den vergangenen Jahren zu einem massiven Anstieg des polizeilichen Personenschutzes geführt.
Weil sich die Einsatzstunden in den vergangenen zehn Jahren vervielfacht haben, wurde 2017 ein eigenes Personenschutzreferat bei der Antiterror-Einheit eingerichtet. 2018 gab es den bisherigen Rekord von 2100 Einsätzen. Nicht zuletzt wegen der EU-Ratspräsidentschaft sind bei den Personenschützern im Vorjahr insgesamt 115.000 Mannstunden angefallen.
Dass eine Kampfsportausbildung, ein paar Dienstjahre beim Verfassungsschutz und ein dunkler Anzug nicht ausreichen, um ein professioneller Personenschützer zu sein, veranschaulichen am besten die internationalen Standards. In mehreren internationalen Verbänden legt die „Cobra“im Zusammenspiel mit anderen Nationen Richtlinien fest. Taktische Fragen oder die Bewaffnung müssen auf einem Level sein, wenn ausländische Staatsgäste kommen und Personenschützer aus mehreren Ländern mit den Cobra-Beamten Seite an Seite für die Sicherheit sorgen.
Eigene Ausbildung
Bevor ein „Cobra“-Beamter für den Personenschutz herangezogen wird, muss er die sechsmonatige Grundausbildung der Sondereinheit absolvieren. Danach gibt es ein zweiwöchiges Personenschutztraining. Dabei geht es um taktische Fragen, spezifischen Nahkampf und ein vertieftes Schießtraining. „Personenschutz ist viel mehr, als nur gefährdeten Politikern zur Seite zu stehen“, heißt es von Seiten der Cobra.
Vor größeren Einsätzen müssen Sicherheitskonzepte erarbeitet, Verkehrs- und Fluchtwege kontrolliert, oder Kontakte mit Hotels hergestellt werden, die Staatsgäste unterbringen.