Explosion in der Preßgasse: Erste Hinweise auf die Ursache
Abriss. Das betroffene Gebäude wird nicht wieder aufgebaut. Die Detonation war enorm stark.
Wie bereits vergangene Woche vermutet, wird das zerstörte Haus in der Preßgasse (Wien-Wieden) bald komplett abgerissen. Einen Bericht der Online-Krone dazu bestätigte ein Sprecher von Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal (SPÖ) am Sonntag dem KURIER.
Das in den 50er-Jahren errichtete Gebäude sei aus Sicherheitsgründen nicht mehr zu restaurieren, außerdem seien die Beschädigungen enorm groß.
Ein Wiederauf bau sei unrentabel, wurde bereits am Freitagabend beschlossen.
„Das technische Führungsteam hat die Situation für alternativlos erklärt. Eine Sanierung wäre für alle Beteiligten zu gefährlich – die Sicherheit hat Vorrang“, sagte der Sprecher. Die Sicherheit des Gebäudes erneut zu gewährleisten, sei einfach zu aufwendig, wie die ersten Untersuchungen bereits ergeben hätten. Die Mieter werden jedenfalls ein Rückkehrrecht in den neu errichteten Gemeindebau erhalten.
„Voll mit Gas“
Laut KURIER-Informationen gibt es auch neue Hinweise auf die wahrscheinliche Ursache des Unglücks. Offenbar handelt es sich tatsächlich um eine Gasexplosion.
Die Detonation dürfte von einer Wohnung ausgegangen sein, die „voll mit Gas“war, wie es aus gut informierten Kreisen heißt. Anders ließe sich eine derart große Explosion derzeit nicht erklären. Entsprechende Berechnungen sind mittels Vergleichstabellen möglich.
Ursache noch unklar
Unklar ist vorerst, ob es sich dabei um einen tragischen Unfall oder eine absichtlich herbeigeführte Tat handelt.
Messungen der Wiener Netze im Keller des beschädigten Gebäudes hatten allerdings gezeigt, dass die Hausleitungen nicht undicht sind, was einen Unfall unwahrscheinlicher macht.
Experten hatten zunächst auch andere Ursachen für wahrscheinlich gehalten. Derzeit laufen dazu noch umfangreiche Ermittlungen durch das Landeskriminalamt Wien. Der erfahrene Chefinspektor Armin Ortner und sein Team arbeiten auf Hochtouren.
Bis eine valide Ursache gefunden wird, könnte es allerdings bis zu einem Monat dauern, wird von der Polizei betont. Derartige Untersuchungen sind langwierig, aufgrund der schweren Beschädigungen umso schwieriger.
Zwei Todesopfer
Bei der Explosion am Mittwochnachmittag starben zwei Menschen: Neben einem noch nicht identifizierten Toten auch eine 29-jährige Frau. Ein 31-Jähriger und ein 54-Jähriger wurden schwer verletzt. Dazu kamen etliche Leichtverletzte, darunter auch ein Feuerwehrmann. Insgesamt gab es 15 Verletzte. Die Feuerwehr schloss aus, dass noch weitere Opfer geborgen werden.