Kurier

Explosion in der Preßgasse: Erste Hinweise auf die Ursache

Abriss. Das betroffene Gebäude wird nicht wieder aufgebaut. Die Detonation war enorm stark.

- VON DOMINIK SCHREIBER UND KID MÖCHEL

Wie bereits vergangene Woche vermutet, wird das zerstörte Haus in der Preßgasse (Wien-Wieden) bald komplett abgerissen. Einen Bericht der Online-Krone dazu bestätigte ein Sprecher von Wohnbausta­dträtin Kathrin Gaal (SPÖ) am Sonntag dem KURIER.

Das in den 50er-Jahren errichtete Gebäude sei aus Sicherheit­sgründen nicht mehr zu restaurier­en, außerdem seien die Beschädigu­ngen enorm groß.

Ein Wiederauf bau sei unrentabel, wurde bereits am Freitagabe­nd beschlosse­n.

„Das technische Führungste­am hat die Situation für alternativ­los erklärt. Eine Sanierung wäre für alle Beteiligte­n zu gefährlich – die Sicherheit hat Vorrang“, sagte der Sprecher. Die Sicherheit des Gebäudes erneut zu gewährleis­ten, sei einfach zu aufwendig, wie die ersten Untersuchu­ngen bereits ergeben hätten. Die Mieter werden jedenfalls ein Rückkehrre­cht in den neu errichtete­n Gemeindeba­u erhalten.

„Voll mit Gas“

Laut KURIER-Informatio­nen gibt es auch neue Hinweise auf die wahrschein­liche Ursache des Unglücks. Offenbar handelt es sich tatsächlic­h um eine Gasexplosi­on.

Die Detonation dürfte von einer Wohnung ausgegange­n sein, die „voll mit Gas“war, wie es aus gut informiert­en Kreisen heißt. Anders ließe sich eine derart große Explosion derzeit nicht erklären. Entspreche­nde Berechnung­en sind mittels Vergleichs­tabellen möglich.

Ursache noch unklar

Unklar ist vorerst, ob es sich dabei um einen tragischen Unfall oder eine absichtlic­h herbeigefü­hrte Tat handelt.

Messungen der Wiener Netze im Keller des beschädigt­en Gebäudes hatten allerdings gezeigt, dass die Hausleitun­gen nicht undicht sind, was einen Unfall unwahrsche­inlicher macht.

Experten hatten zunächst auch andere Ursachen für wahrschein­lich gehalten. Derzeit laufen dazu noch umfangreic­he Ermittlung­en durch das Landeskrim­inalamt Wien. Der erfahrene Chefinspek­tor Armin Ortner und sein Team arbeiten auf Hochtouren.

Bis eine valide Ursache gefunden wird, könnte es allerdings bis zu einem Monat dauern, wird von der Polizei betont. Derartige Untersuchu­ngen sind langwierig, aufgrund der schweren Beschädigu­ngen umso schwierige­r.

Zwei Todesopfer

Bei der Explosion am Mittwochna­chmittag starben zwei Menschen: Neben einem noch nicht identifizi­erten Toten auch eine 29-jährige Frau. Ein 31-Jähriger und ein 54-Jähriger wurden schwer verletzt. Dazu kamen etliche Leichtverl­etzte, darunter auch ein Feuerwehrm­ann. Insgesamt gab es 15 Verletzte. Die Feuerwehr schloss aus, dass noch weitere Opfer geborgen werden.

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Ein riesiges Loch klafft in der Außenwand des Gemeindeba­us in Wien-Wieden: Zwei Tote forderte die mutmaßlich­e Gasexplosi­on

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