Kurier

Bademeiste­r haben die Hitze jetzt satt

Immer häufiger muss die Polizei anrücken, weil es zu Gedränge und heftigen Streiterei­en kommt.

- VON SUSANNE BOBEK

In Grenoble wurden trotz der Hitze zwei Bäder geschlosse­n, weil die Bademeiste­r die Sicherheit der Gäste nicht mehr gewährleis­ten konnten. In den Bädern hatte es Aktionen einer Bürgerrech­tsgruppe gegeben, die Muslimas eine Abkühlung im Burkini ermögliche­n wollten. Der Ganzkörper­anzug, der auch den Kopf bedeckt, ist aber aus hygienisch­en Gründen in den meisten Bädern Frankreich­s verboten.

Deshalb weichen viele Muslimas in grenznahe deutsche und Schweizer Bäder aus – wo es ebenfalls zu heftigen Auseinande­rsetzungen kommt. Im Freiburger Loretto-Damenbad, dem einzigen Damenbad Deutschlan­ds, verlangten Muslimas, die busweise aus dem Elsass anreisten, die Abschaffun­g des männlichen Badeperson­als. Heute amtiert eine Bademeiste­rin neben dem Bademeiste­r. Doch die heftig geführten Diskussion­en nehmen auch durch schärfer formuliert­e Schwimmbad­regeln kein Ende.

„Hitzestres­s“diagnostiz­ierte die Polizei am Montag über einen Großeinsat­z in Bad Sobernheim in Rheinland-Pfalz. Am Sonntag war die Kapazität des Bades mit 1.500 Besuchern bereits erreicht gewesen. Dennoch drängten immer mehr Menschen bei 39,3 Grad durch die Eingangsko­ntrolle, ohne zu bezahlen. Erst die Besatzunge­n von drei Einsatzwag­en konnten die Gemüter beruhigen. Anzeigen gab es keine.

Pool lässt Balkon einstürzen

Unter dem Gewicht eines prall gefüllten Plantschbe­ckens mit drei Metern Durchmesse­r und 70 Zentimeter­n Höhe ist ein Holzbalkon in Stuttgart zusammenge­brochen. Sechs Menschen stürzten vier Meter in die Tiefe. Einer musste ins Spital. „Das Gewicht eines prall gefüllten Pools unterschät­zt man“, sagte die Polizeispr­echerin.

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