Öllager der Welt sind voll, OPEC muss die Förderung weiter bremsen
Das Ölmarktkartell OPEC, dessen 14 Mitglieder am Montag in Wien über die künftige Höhe der Ölförderung beraten, hat derzeit schlechte Karten am Markt: Denn seit 2017 schon halten sie die tägliche Ölförderung um 1,2 Millionen Fass ( je 159 Liter) unter dem vereinbarten Produktionsniveau, um den Ölpreis hochzuhalten. Darin inkludiert Russland, das den Kurs unterstützt und seine Förderung drosselt.
Doch nicht die USA: Das Land hat sich zum größten Ölförderer der Welt aufgeschwungen und hat Russland und Saudi-Arabien überholt. Während also im Vorjahr die Ölförderung der OPEC leicht gesunken ist, ist jene der Nicht-Mitgliedstaaten – allen voran der USA – um 3,8 Prozent gestiegen. Die Folge: Der Ölpreis steigt nicht in jene Höhen, auf denen ihn die OPEC und auch Russland gerne sehen würden, nämlich über 75 Dollar je Fass, sondern verharrt um die 60 Dollar. Und weil der Ölverbrauch bei nachlassender Weltkonjunktur auch nicht mehr viel steigt und die Öllager voll sind, ist der Ölpreis zuletzt sogar leicht gesunken.
Ölpreis. Marktanteil fällt
Der OPEC bleibt beim Wiener Treffen also nicht viel anderes übrig, als sich darauf zu verständigen, die seit 2017 reduzierte Förderung auch in den nächsten neun Monaten aufrecht zu erhalten. Die Folge: Das einst mächtige Kartell, das den weltweiten Ölmarkt und damit den Preis vor sich hergetrieben hat, verliert an Einf luss. Deutlich mehr als ein Drittel der Weltölförderung stammte einmal von der OPEC. Jetzt sind es schon weniger als 30 Prozent.
Die Strategie gefällt nicht allen OPEC-Mitgliedern. Einige Golfstaaten bräuchten einen viel höheren Ölpreis, um ihre Staatsausgaben halten zu können. Andere würden lieber gerne mehr produzieren, um über die Menge zu akzeptablen Einnahmen zu kommen.