Kurier

Google Maps zeigt bald die Wiener Öffis in Echtzeit an

- – FLORIAN CHRISTOF

Navigation. Wer die Wiener Öffis nutzt, kann zwischen verschiede­nen Smartphone­Anwendunge­n wählen, um sich seine Route planen zu lassen. Neben „WienMobil“, der offizielle­n App der Wiener Linien, gibt es noch zahlreiche weitere Anwendunge­n, die ebenso die Echtzeitda­ten der Öffis anzeigen. Nur die populärste Navigation­sApp bietet keine Echtzeitin­formatione­n – nämlich Google Maps. Stattdesse­n werden dort U-Bahnen, Straßenbah­nen und Busse nur nach Fahrplan angezeigt. Störungen oder Verspätung­en werden in der Google-App nicht berücksich­tigt.

Das soll sich nun ändern: Die Wiener Linien organisier­en ihre Datenauf bereitung gerade neu. „Und im Zuge der Umstellung, die in den kommenden Monaten über die Bühne gehen wird, werden wir unsere Echtzeitda­ten dann auch im Google-konformen GTFS-Dateiforma­t zur Verfügung stellen“, bestätigen die Wiener Linien gegenüber dem KURIER.

Jahrelange­r Zwist

Der Weitergabe von Daten an Google geht ein jahrelange­r Hickhack voraus. Erst seit August 2017 sind die Wiener Öffis in die Routenplan­ung in Google Maps integriert, viel später als in anderen internatio­nalen Metropolen. Grundsätzl­ich stellen die Wiener Linien ihre Echtzeitda­ten interessie­rten App-Entwickler­n für ihre Anwendunge­n zur Verfügung. Das Dateiforma­t, in dem die Wiener Linien diese Informatio­nen anbieten, kann (oder will) Google nicht für seine Navigation­sdienste verarbeite­n. Google beharrte auf sein hauseigene­s GTFSFormat.

Bislang wollten weder die Wiener Linien noch Google hier nachgeben. Die Leidtragen­den waren die Nutzer. Und von denen gibt es viele: Statistike­n zufolge nutzen Googles Kartendien­st weltweit rund eine Milliarde Menschen.

Newspapers in German

Newspapers from Austria