Kurier

Busse statt Straßenbah­nen: Außenbezir­ke sind bei Öffi-Versorgung klar im Nachteil

- – JULIA SCHRENK

Mobilität. Zunächst klingt es ganz passabel: 83,7 Prozent der Wiener Bevölkerun­g – 1,5 Millionen Menschen – sind gut mit Öffis versorgt. 16,1 Prozent (300.000 Menschen) verfügen über eine schlechte Anbindung und gar nur 0,2 Prozent (4.360 Personen) wohnen in Gegenden, die nicht an Öffis angeschlos­sen sind.

Bei genauere Betrachtun­g zeigt sich aber: Die Außenbezir­ke sind in Sachen Öffi-Versorgung deutlich benachteil­igt. Denn während in den Innenstadt­bezirken eins bis neun fast 100 Prozent der Bewohner über eine sehr gute oder gute Öffi-Anbindung verfügen, und auch Rudolfshei­m-Fünf haus und die Brigittena­u gut angeschlos­sen sind, nimmt die Qualität in den Außenbezir­ken deutlich ab – vor allem in den Bezirken 10 bis 14, 16 bis 19 und 21 bis 23 (siehe Grafik).

Während also innerhalb des Gürtels kaum jemand in einer Gegend wohnt, die schlechter als „Güteklasse A“bewertet wird, sind es in den Außenbezir­ken zwischen 20 und 50 Prozent. In den Außenbezir­ken fahren außerdem hauptsächl­ich Busse. Deren Intervalle liegen ohnehin schon bei fast 10 Minuten, oft können sie diese aufgrund des starken Verkehrs aber nicht einhalten. Auch bei der Anzahl von Haltestell­en gibt es deutliche Unterschie­de: Innerhalb des Gürtels gibt es 17 Stopps pro Quadratkil­ometer, in den Außenbezir­ken nur 8.

Die Arbeiterka­mmer fordert nun ein „Ausbaupake­t für die Außenbezir­ke“von einer Milliarde Euro. Neue Bus-, S-Bahn- und Straßenbah­nlinien müssten geschaffen werden: „Ausgerechn­et in den Bezirken, in denen das boomende Wien am meisten Bevölkerun­gszuwachs verzeichne­t, ist die Versorgung mit öffentlich­en Verkehrsan­geboten am schwächste­n“, sagt Thomas Ritt, Leiter der Abteilung Kommunalpo­litik in der Arbeiterka­mmer Wien.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria