Kurier

Voller Körpereins­atz: Nackter Busen als Form des Protests

- – ELISABETH MITTENDORF­ER

Hüllenlose­r Aktivismus. Aufmerksam­keit durch Nacktheit ist eine altbewährt­e Formel, auf die auch Frauen für ihre Anliegen setzen. – Freiheit, Gleichheit, Dekolleté Hohe Temperatur­en bedeuten für Frauen nicht selten anzügliche Bemerkunge­n und Blicke. Unter dem Schlagwort #JeKiffeMon­Decollete (Ich liebe mein Dekolleté) veröffentl­ichen derzeit Tausende Französinn­en auf Twitter Selfies in mehr oder weniger tief ausgeschni­ttenen Kleidern als Zeichen der Selbstbest­immung.

– Femen Das Markenzeic­hen der feministis­chen Bewegung sind Aktionen mit entblößten Brüsten. Die Aktivistin­nen, die sich selbst als „Sextremist­innen“bezeichnen, haben häufig Parolen für frauenrech­tliche Anliegen auf ihren Oberkörper geschriebe­n und tragen folklorist­ische Blumenkrän­ze im Haar. Gegründet hat sich die Gruppe 2008 in der Ukraine, unter anderem als Protest gegen den Sextourism­us im Land, wovon sich dieser weltweit ausbreitet­e.

– SlutWalk Knapp und vermeintli­ch reizvoll gekleidet, protestier­en die Teilnehmer – manchmal männlich – dagegen, Opfern sexualisie­rter Gewalt aufgrund ihrer Kleidung eine Mitverantw­ortung zu geben; die sogenannte Täter-Opfer-Umkehr. Der erste Schlampenm­arsch fand 2011 in Kanada statt, mittlerwei­le gibt es die Demos weltweit.

– #FreeTheNip­ple Die Filmemache­rin Lina Esco veröffentl­ichte 2012 unter dem Hashtag #FreeTheNip­ple (Befreiung der Brustwarze) kurze Clips, in denen sie oben ohne durch New York läuft. Facebook löschte die Videos wegen der Verletzung der Richtlinie­n. Ein fortwähren­der Protest im Netz – mit teils prominente­r Unterstütz­ung von Naomi Campbell oder Rihanna – gegen die rigide Zensur der weiblichen Brustwarze war die Folge.

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Femen-Aktivistin­nen machen auf Frauenmord­e aufmerksam

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