Rationale Romantikerin
Klassik unter Sternen. Der KURIER besuchte Elina Garanča bei den Proben
Nadine Sierra wird „Je veux vivre“aus „Romeo et Juliette“singen
Ein Rippenbruch zwang den lettischen Opernstar Elīna Garanča im Juni einige Konzerte abzusagen. Mittlerweile geht es ihr „so lala“, aber sie fühlt sich trotzdem fit genug für das heute Mittwoch stattfindende Konzert „Klassik unter Sternen“im Stift Göttweig. Das sei sie dem „Publikum schuldig“, erzählte sie dem KURIER beim Probenbesuch. Heuer steht alles unter dem Motto „Romantik“. Zu diesem Thema hat die Mezzosopranistin einen eigenen Zugang . „Ich mag Überraschungen, auch von Freunden, die einen mit ihrer Anwesenheit überraschen. Oder vielleicht auch ein hausgemachtes Abendmahl.
Ich bin aber eine Romantikerin, die ziemlich rational mit Sachen umgeht. Sofort tauche ich da nicht ein. Da muss schon eine gewisse Basis da sein, dass ich die Romantik in vollen Zügen genießen kann.“
Die Zuhörer des Konzertes dürfen aber nicht
nur Garančas Stimme lauschen, sondern auch die USamerikanischen Sopranistin Nadine Sierra und der ukrainische Tenor Dmytro Popov haben einen Auftritt. Sierra wird im Feuilleton sogar als „neue Callas“bezeichnet und singt an den größten Opernhäusern der Welt.
Auch Bassist Alexander Grassauer (gewann den von Garanča und Karel Mark Chichon initiierten Wettbewerb „ZukunftsStimmen“) wird in Göttweig auf der Bühne stehen. Apropos Nachwuchs: Wenn es nach Elīna Garanča geht, sollen ihre Töchter Catherine Louise (7) undCristina Sophie (5) keine Karriere als Opernsängerin einschlagen: „Na hoffentlich nicht. Sie gehen zum klassischen Ballett und hören Musik. Aber die Große singt jetzt ab und zu zum Spaß die ,Königin der Nacht’. Ich glaube nicht, dass wir das in irgendeiner Form stimulieren werden, dass sie diesen Weg gehen.“