Kurier

Wiener U-Bahnen tragen Parfüm

Wiener Linien. Bis Ende Juli fahren parfümiert­e U-Bahnen durch Wien. Fahrgäste können abstimmen, wie es weitergeht.

- VON JULIA SCHRENK UND MELANIE BAUMGARTNE­R

Bis Ende des Monats fahren Teile der U6 und U1 mit vier verschiede­nen Raumdüften durch Wien. Klingt skurril, ist es auch.

Tatsächlic­h ist es den Wiener Linien gelungen, ihre „Sommer-Aktion“aus dem Vorjahr in Sachen Skurrilitä­t zu übertreffe­n. Wir erinnern uns: 2018 wurden Deos an die Fahrgäste der U6 verteilt. Seit gestern, Mittwoch, gibt es allerdings ein neues Highlight in den Wiener U-BahnTunnel­n: Bis Ende des Monats sind jeweils zwei Züge der Linien U1 und U6 mit Raumduft unterwegs. Und zwar in vier verschiede­nen Sorten.

Der Duft „Energize“riecht nach Grünem Tee, Grapefruit und Zitrone und soll die Fahrgäste „erfrischen“. „Fresh White Tea“trägt die Erfrischun­g schon im Namen und soll wohl daher (oder wegen der „leichten Holznoten“?) „belebend“wirken. Sandelholz und Moschus von „Happy Enjoy“sollen – richtig erraten –für positive Stimmung sorgen und der Mix aus Jasmin, Melone und Rose vom Duft „Relax“zur Entspannun­g der Fahrgäste beitragen.

„Unser großes Anliegen ist, dass sich die Öffi-Fahrgäste bei uns wohlfühlen“, sagt Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ). Dass ihr das wichtig zu sein scheint, darüber konnten sich die Wienerinne­n und Wiener schon in der Vergangenh­eit überzeugen.

Wohlfühl-Offensive

Simas erste Amtshandlu­ng in Sachen Wohlfühl-Offensive für die Öffis waren die sogenannte­n „U-Bahn-Stars“. 2017 verkündete die Stadträtin, dass nun Musiker an bestimmten Plätzen in den UBahn-Stationen musizieren dürfen. Sie sollten zur Erhöhung des Sicherheit­sgefühls beitragen.

2018 folgte die Verbannung von stark riechendem Essen aus der U-Bahn. Kebab, Pizzaschni­tte und Leberkässe­mmel sind seither tabu. Kaffee darf man bekanntlic­h noch trinken (wenn man nicht patzt), und Kindern wird auch nicht „ihr Kipferl aus der Hand gerissen“, versprach die Stadträtin.

Zwei Tage später dann der vorläufige Höhepunkt: Die Wiener Linien verteilten – mit tatkräftig­er Unterstütz­ung „ihrer“Stadträtin – in der U6 tatsächlic­h Deos an die Fahrgäste. 14.000 Stück, hübsch bedruckt mit dem Wiener UBahn-Plan.

Gestern Mittwoch, setzten sie mit ihren eingedüfte­lten U-Bahnen noch eines drauf. Eingesprüh­t werden die Waggons übrigens über das Lüftungssy­stem.

Bis 31. Juli kann man in einem Online-Voting darüber abstimmen, ob es parfümiert­e U-Bahnen in Wien geben soll. Und wenn ja, wonach sie riechen sollen: www.wienerlini­en.at/duftvoting

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Öffis.
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Die duftenden U-Bahn-Waggons erkennt man schon von außen: Sie sind mit „Schnuppern­asen“und Blümchen bedruckt

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