Kurier

Budgetstre­it mit Italien: EU verzichtet auf Strafverfa­hren

- – INGRID STEINER-GASHI,

der Rechtsstaa­tlichkeit eintreten wie Timmermans.“

Doch wird die künftige Kommission­spräsident­in im Parlament Mitte Juli die erforderli­che Mehrheit erhalten, um ihren Job antreten zu können? Heftiger Widerstand regt sich vor allem bei den Grünen und den sozialdemo­kratischen Abgeordnet­en. „Natürlich werde ich mit Nein stimmen“, empört sich etwa der deutsche Grün-Abgeordnet­e Reinhard Bütikofer im Gespräch mit dem KURIER. Lehne aber sieht dies gelassen: Letztlich werde das Parlament Von der Leyen nicht ablehnen. „Sie haben ja keinen Plan B. Ein Nein hätte nur eine institutio­nelle Krise in der EU zu Folge. Und die würde niemandem nützen.“ STRASSBURG

Die EU-Kommission will im Budgetstre­it mit Italien vorerst keine Sanktionen mehr vorantreib­en. Brüssel entschied sich am Mittwoch zunächst gegen ein Defizitver­fahren. Die Regierung in Rom hatte zuvor das für 2019 angepeilte Defizit auf 2,04 Prozent der Wirtschaft­sleistung gesenkt. Damit würde man die von der EU geforderte Höchstgren­ze einhalten.

Der Streit könnte aber bald neu aufflammen, denn in der Kommission wachsen die Befürchtun­gen, dass die Zahlen für 2020 nicht stimmen könnten. Die italienisc­he Regierung plant nächstes Jahr unter anderem Steuersenk­ungen, was die ohnehin schon hohe Ver

David Sassoli, neuer Präsident des EU-Parlaments, war von seiner Nominierun­g „selbst überrascht“

Sorge um falsche Zahlen.

schuldung weiter nach oben treiben könnte.

EU-Wirtschaft­skommissar Pierre Moscovici sagte, vor einer endgültige­n Entscheidu­ng werde die EUKommissi­on alle verfügbare­n Informatio­nen aus Italien berücksich­tigen. Rom hat Schätzunge­n verbreitet, denen zufolge das Defizit 2019 sieben Milliarden Euro niedriger ausfallen könnte als noch im April erwartet.

Außerdem hat Rom detaillier­te Pläne vorgelegt, mit denen das Budgetdefi­zit 2020 begrenzt werden könnte. Einsparung­en, etwa bei neuen Sozialleis­tungen, sollen ausschließ­lich für das Budget und nicht für andere staatliche Maßnahmen verwendet werden.

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