Airlines: Gewerkschaft droht mit Generalstreik
Ausgerechnet zum Ferienbeginn und dem Start der sommerlichen Hochsaison auf den Flughäfen droht die Gewerkschaft vida mit einem Airline-Generalstreik in Wien. Bei mehreren „Krisengipfeln“solle mit den Betriebsräten aller in Wien stationierten Fluglinien „die weitere gemeinsame Vorgangsweise beraten werden“, informierte vida am Mittwoch.
Die Gewerkschafter protestieren gegen die angeblich ausbeuterischen Arbeitsbedingungen bei den Billig-Airlines und fordern einen einheitlichen Branchen-Kollektivvertrag für Piloten und Flugbegleiter.
Die ungarische Wizz Air habe in Wien weder einen Betriebsrat noch einen Kollektivvertrag (KV), kritisiert vida-Gewerkschafter Daniel Liebhart. Der Low-Cost-Carrier setze Personalleasingfirmen aus anderen Ländern in Wien ein. Bei Level gebe es nach 14 Gesprächsrunden immer noch keinen KV. Das Grundgehalt liege bei 1.261 Euro brutto monatlich.
Der AUA-Betriebsrat gab der Gewerkschaft zwar Rückendeckung. Es sei allerdings nicht anzunehmen, meint man bei der LufthansaTochter, dass die AUA-Belegschaft für die Kollegen der Billig-Airlines streiken werde. Der KV für die Bordmitarbeiter der AUA läuft auf drei Jahre.
Krisengipfel. Arbeitgeber hart
Die Wirtschaftskammer will bei einem Branchen-KV nicht nachgeben. Diese seien auf Grund der globalen Tätigkeit der Airlines „absolut unüblich“, kontert der Vorsitzende der Berufsgruppe Luftfahrt in der Kammer, Christian Domany.
Zu den Grundgehältern würden sich pro Monat in der Regel „noch mehrere hundert Euro an Zulagen“summieren. Eine Streikdrohung sei nicht im Sinne der Tausenden Reisenden, „die vor ihrem wohlverdienten Sommerurlaub stehen“.