Kurier

Ladies first: Die Damen sorgen für tolle Spiele und TV-Quoten

Frauenfußb­all. Die WM ist ein Hit – indenStadi­enwieauch im Fernsehen. Die Niederland­e folgten den USA ins Endspiel.

- VON ALEXANDER STRECHA

Die Damen sorgen für Furore: Die Fußball-WM in Frankreich kann sich absolut sehen lassen. Wie schon das erste Halbfinal-Duell zwischen den USA und England war im zweiten Duell am Mittwoch zwischen den Niederland­en und Schweden Fußball auf höchstem Niveau, mit viel Spannung und hohem Tempo zu sehen.

Kein Hollywood-Regisseur hätte den Dienstagab­end besser für die Weltmeiste­rinnen aus den USA inszeniere­n können. Am Sonntag wollen sie im Finale in Lyon ihren Titel verteidige­n und ihren vierten WM-Coup perfekt machen. „Wir haben im gesamten Turnier gezeigt, dass wir eine Einheit sind. Dieser Moment ist unglaublic­h“, schwärmte Alex Morgan, die nach Toren von Christen Press (10.) und dem Ausgleich von Ellen White (19.) in der 31. Minute das Siegtor zum 2:1 gegen England markierte.

Erst nachdem die fünfte Endspiel-Teilnahme ihres Teams bei einer Frauen-WM feststand, lüftete die 52-jährige Trainerin Jill Ellis das bis zum erlösenden Schlusspfi­ff gehütete Geheimnis: Warum saß US-Star Megan Rapinoe nur auf der Bank? Dass die rebellisch­e Frontfrau, die am Freitag 34 Jahre alt wird, in der Startelf fehlte und sich nicht einmal mit ihren Teamkolleg­innen aufwärmte, hatte für helle Aufregung und wilde Spekulatio­nen gesorgt. Die Auflösung war dann simpel, Rapinoe hatte leichte Oberschenk­elprobleme.

Bis zum Endspiel sollten diese auskuriert sein. Dort warten die Niederland­e nach einem 1:0 n.V. gegen Schweden. Jackie Groenen erzielte am Mittwoch in der 99. Minute das Goldtor.

Im Bilde

Der Frauenfußb­all erlebt seit einigen Jahren eine Diskrepanz zwischen dem LigaAlltag und großen Events wie Europa- und Weltmeiste­rschaft, vor allem in Deutschlan­d. In der abgelaufen­en Saison verirrten sich im Schnitt nur 833 Zuschauer zu einem Liga-Spiel. Meister Wolfsburg lockte im Schnitt immerhin 1840 Fans an, der FC Bayern lediglich 667.

Ein ganz anderes Bild gibt das Fernsehen ab, die Zahlen sprechen bei dieser WM wieder deutlich für den Frauenfußb­all (siehe Grafik oben). Das Halbfinale zwischen den USA und England verfolgten im Stadion von Lyon 53.000 Zuschauer.

Beim Ausscheide­n der deutschen Mannschaft im WM-Viertelfin­ale gegen Schweden waren fast sechs Millionen Fans vor dem Fernseher im Bilde, was einen Marktantei­l von 33,5 Prozent ergab.

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Babyface mit Zahnspange: João Félix schoss Benfica Lissabon bereits zum Meistertit­el. Jetzt wird der 19-Jährige zum bisher teuersten Portugiese­n

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