Der LASK kehrt auf die Gugl zurück
Sportinfrastruktur. Totalumbau um 50 Mio. Euro – neues Donauparkstadion und Ballsporthalle
Das LASK kehrt nach mehreren Jahren wieder in sein Heimatstadion auf der Linzer Gugl zurück. Gleichzeitig zieht der Vizemeister der Fußball-Bundesliga seine Pläne für einen Stadion-Neubau beim Linzer Pichlinger See zurück, gegen den sich eine Bürgerinitiative formiert hatte. Grundlage für diese überraschende Lösung ist die Einigung von Bürgermeister Klaus Luger und LASK-Präsident Siegmund Gruber über die künftige Nutzung der GuglArena. Der LASK erhält vom Eigentümer, der Stadt Linz, das Nutz-und Baurecht für 80 Jahre. Gruber will das Stadion um 50 Millionen Euro in eine reine Fußballarena umwandeln. Die Lauf bahnen und Leichtathletikanlagen kommen weg, es wird auch keine Konzerte mehr geben. Damit sollen auch Länderspiele möglich sein. Das Stadion soll 16.500 Sitzplätze umfassen sowie umfangreiche Bereiche für VIP, die vermietet werden, damit Geld in die Vereinskasse f ließt.
Garage für 1.000 Autos
Es wird eine Parkgarage für 1.000 Autos errichtet, die auch den Besuchern der benachbarten Tips-Arena zur Verfügung steht. Nach 80 Jahren geht die Garage in das Eigentum der Stadt über. Das Land Oberösterreich will dem LASK bei der Finanzierung mit einem Anteil von 25 bis 50 Prozent unter die Arme greifen, ähnlich wie es das beim Stadionbau der SV Ried gemacht hat.
Betroffen von der Neuregelung ist auch der zweite Linzer Fußballklub Blau Weiß Linz, der derzeit seine Spiele auf der Gugl abhält. Blau Weiß darf die Gugl für weitere drei Jahre zu den bisherigen Bedingungen benutzen. Gleichzeitig erhält der Zweitligist auf seinem angestammten Areal, dem Donauparkstadion, eine neue Arena mit bis zu 6.000 Sitzplätzen, damit er dort seine Spiele im Fall des Aufstiegs in die Erste Liga durchführen kann. Die Investitionskosten von neun Millionen Euro wollen die Stadt, das Land und der Verein dritteln. „Der Neubau muss mit der Saison 2022/23 fertig sein“, sagt Manager David Wimleitner von Blau Weiß zum KURIER.
Volleyball und Handball
Die dritte Investitionsmaßnahme betrifft Volleyball und Handball. Die Halle der Neuen Mittelschule Linz-Kleinmünchen, die auf Sport spezialisiert ist, wird zu einer „Bundesliga-Ballsporthalle“ausgebaut, damit die Volleyballer und die Handballer ihre Bundesligaspiele abhalten können. Linz investiert hier 6,1 Mio. Euro, das Land Oberösterreich beteiligt sich mit 500.000 Euro.
Wie sind nun die drei Investitionen politisch zu bewerten? Mit der Beilegung ihres Konflikts haben sich sowohl Luger, Landeshauptmann Thomas Stelzer und Gruber eines Themas entledigt, von dem die Grünen und die Neos profitiert hätten. Der Konflikt um den geplanten Stadionneubau beim Erholungsgebiet Pichlinger See hätte sich zu einem Streitfall mit schwer vorhersehbaren Folgen ausweiten können. Das Thema ist für den Gemeinderats- und Landtagswahlkampf 2021 abgehakt, die geplante Volksbefragung, die durch eine Unterschriftenaktion erzwungen wurde, ist vom Tisch.